Bericht: VerdĂ€chtige im Mordfall LĂŒbcke waren bei AfD-Demo
Am 1. September 2018 kommt es in Chemnitz zum Schulterschluss der AfD mit der extremen Rechten. Mit dabei war laut einem Medienbericht auch Stephan E., der HauptverdĂ€chtige im Mordfall LĂŒbcke.
Der HauptverdĂ€chtige im Mordfall Walter LĂŒbcke ist einem Bericht zufolge auf Filmaufnahmen einer AfD-Demonstration in Chemnitz im Jahr 2018 zu sehen. Die Aufnahmen zeigen Stephan E. und dessen mutmaĂlichen Komplizen Markus H., wie der MDR am Samstag berichtete. Demnach liegen die Videobilder dem MDR-Magazin "Exakt" vor. Sie seien auf Echtheit geprĂŒft worden.
Am 1. September 2018 hatten die AfD und rechtsradikale Gruppen zu Kundgebungen mobilisiert, nachdem zuvor in Chemnitz ein Mann erstochen worden war. An den AufmĂ€rschen, die sich spĂ€ter vereinten, nahmen rund 8.000 Menschen teil, an der Spitze zeigten sich fĂŒhrende Vertreter der AfD wie Björn Höcke oder der GrĂŒnder des rassistischen Pegida-BĂŒndnisses, Lutz Bachmann.
Bereits im vergangenen Jahr tauchten laut dem Bericht Fotos auf, die Stephan E. als Teilnehmer der Kundgebung zeigen. Die Filmaufnahmen erhÀrteten dies und zeigten zudem, dass E. in Begleitung von H. unterwegs gewesen sei.
Der Kasseler RegierungsprĂ€sident LĂŒbcke war in der Nacht zum 2. Juni 2019 tot auf der Terrasse seines Wohnhauses gefunden worden. Laut Obduktion wurde der 65-JĂ€hrige mit einer Kurzwaffe aus nĂ€chster NĂ€he erschossen. Die Ermittler gehen von einem rechtsextremen Hintergrund der Tat aus.
E. legte nach seiner Festnahme im vergangenen Sommer zunĂ€chst ein GestĂ€ndnis ab, widerrief dieses aber nach wenigen Tagen. Am Mittwoch machte E.s Verteidiger eine neue Einlassung seines Mandanten bei den Ermittlern öffentlich. Demnach sei E. mit H. zu LĂŒbcke gefahren, um dem CDU-Politiker eine "Abreibung" zu verpassen. H. habe dann LĂŒbcke im Streit aus Versehen erschossen. Gegen H. wird bislang wegen Beihilfe zum Mord ermittelt.