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Angela Merkel: Unbekannte verbreiten gefälschte Meldung von neuer Kandidatur


Nach AKK-Rücktritt
Merkel-Hasser verbreiten gefälschte Meldung von neuer Kandidatur

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

Aktualisiert am 12.02.2020Lesedauer: 2 Min.
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Gefälscht: Beim "Spiegel" stand dieser Text über angebliche Merkel-Pläne für eine fünfte Kanzlerkandidatur nie.Vergrößern des Bildes
Gefälscht: Beim "Spiegel" stand dieser Text über angebliche Merkel-Pläne für eine fünfte Kanzlerkandidatur nie. (Quelle: Screenshot)

Annegret Kramp-Karrenbauer will nicht mehr, also muss jemand anderes für die Union Kanzlerkandidat werden. Im Netz macht ein gefälschter Artikel über angebliche Merkel-Pläne die Runde.

Unbekannte haben einen Text des "Spiegel" gefälscht, wonach Bundeskanzlerin Angela Merkel Pläne für eine fünfte Kanzlerkandidatur schmiedet. Merkel hat allerdings das Gegenteil erklärt.

Der Screenshot des frei erfundenen Textes kursiert vor allem da, wo der CDU-Politikerin regelmäßig besonderer Hass entgegenschlägt: Auf Seiten und Telegramm-Kanälen von Gruppen mit Begriffen wie "Widerstand" oder "Patrioten" im Namen. Auch eine Kleinstpartei in Sachsen, deren Personal sich aus früheren AfDlern und Republikanern zusammensetzt, hat den Screenshot verbreitet. Aus den Kommentaren ist vor allem Wut herauszulesen.

Text stand nie auf "spiegel.de"

In dem kurzen Text werden angebliche CDU-Quellen zitiert: Von denen heiße es, dass sich Merkel bei entsprechenden Umständen ein fünftes Mal als Bundeskanzlerin zur Wahl stelle. Der Screenshot zeigt die Meldung in der originalen neuen Optik von "spiegel.de". "Solch einen Text hat der Spiegel nicht veröffentlicht", bestätigt aber auf Anfrage Anja zum Hingst, Leiterin Kommunikation und Marketing des Unternehmens.

Der Screenshot liefert den Hinweis, dass zur Manipulation der Text "Angela Merkel und Annegret Kramp-Karrenbauer verhandelten zwei Wochen lang" vom Juli 2019 überschrieben wurde.

CDU und Regierung: "Merkel hat andere Pläne"

Auf Anfrage von t-online.de widerspricht ein Regierungssprecher der falschen Meldung: "Die Bundeskanzlerin hat im Oktober 2018, als sie ihren Verzicht auf eine weitere Amtszeit über die Vierte hinaus bekannt gab, dazu ganz klar gesagt, dass sie danach keine weiteren politischen Ämter anstrebt." Dazu gebe es nichts Neues. Das hatte auch Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag erklärt.

Eine CDU-Sprecherin teilte mit, Merkels Aussage gelte auch für mögliche Neuwahlen. In der CDU-Zentrale löst die Fälschung Unmut aus: "Wir verurteilen jede Verbreitung solcher Fake News. Sie schaden der Meinungsvielfalt und der Demokratie." Mit gezielter Desinformation würden Angst und Hetze geschürt und der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet.

Nach den bisherigen Plänen soll die Kanzlerkandidatur beim CDU-Parteitag Anfang Dezember beschlossen werden. Dann steht auch die reguläre Neuwahl der Parteispitze an. Dieser Zeitplan steht allerdings infrage: CSU und führende Landespolitiker der CDU dringen auf eine zügige Klärung der Führungsfrage. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus warnte am Dienstag, dass eine zu lange Personaldiskussion die Sacharbeit der Union überlagern könnte. Für die Nachfolge werden bisher mehrere Namen gehandelt.

Verwendete Quellen
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