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Corona-Ausbruch bei Tönnies: Mitarbeiter wohl vor Quarantäne abgereist


Corona-Fälle in Fleischfabrik
Kreis: Tönnies-Mitarbeiter wohl vor Quarantäne abgereist

Von dpa
Aktualisiert am 21.06.2020Lesedauer: 2 Min.
Polizisten an einer Quarantänezone in Verl: Einzelne Tönnies-Mitarbeiter sollen abgereist sein.Vergrößern des BildesPolizisten an einer Quarantänezone in Verl: Einzelne Tönnies-Mitarbeiter sollen abgereist sein. (Quelle: David Inderlied/dpa-bilder)
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Etwa 6.500 Mitarbeiter der Tönnies-Fleischfabrik müssen wegen eines Corona-Ausbruchs in Quarantäne. Einige wollten dem offenbar entgehen – und flohen vor der Umsetzung in ihre Heimatländer.

Der Kreis Gütersloh hat Hinweise, dass Beschäftigte vor Verhängung der Quarantäne für sämtliche Tönnies-Mitarbeiter am Standort Rheda-Wiedenbrück abgereist sind. "Wir haben vermehrte Mobilität wahrgenommen", sagte eine Kreissprecherin. Das sei dem Kreis von Bürgern zugetragen worden. "Eine Handhabe, das zu unterbinden, hatten wir zu der Zeit nicht." Der Kreis hatte die Quarantäne am Freitag angeordnet. Sie gilt auch für alle Haushaltsangehörigen der Beschäftigten.

Meisten Mitarbeiter kommen aus Polen und Rumänien

Am Standort Rheda-Wiedenbrück, dem größten Schlachtereibetrieb Deutschlands, sind nach Unternehmensangaben rund 6.500 Menschen tätig. Rund die Hälfte aller Beschäftigten in der gesamten Tönnies-Unternehmensgruppe arbeiten nach Angaben eines Sprechers über Subunternehmen für Tönnies. Insgesamt seien Menschen aus 87 Nationen für Tönnies tätig. Die mit Abstand größten Gruppen kämen aus Rumänien und Polen. Rund ein Drittel der Beschäftigten mit ausländischer Nationalität lebe mit ihren Familien in Deutschland.

Nach Angaben der Kreissprecherin hat der Leiter des Krisenstabs, Thomas Kuhlbusch, im Zusammenhang mit den Abreisen bereits Kontakt zu den Botschaften der Herkunftsländer aufgenommen und sie darüber informiert. Einige Botschaften hätten sich auch selbst gemeldet. Botschaftsvertreter nahmen auch an der Sitzung des Krisenstabs am Sonntag in Gütersloh teil. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, dass Arbeiter nach Rumänien und Bulgarien abgereist seien.

Laschet warnt vor überstürzter Abreise

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) warnte die Arbeiter aus anderen Ländern am Sonntag vor einer überstürzten Abreise in ihre Heimat. Im Fall einer Infizierung bekämen die Arbeiter die "bestmögliche medizinische Behandlung" in Deutschland, sagte Laschet nach Krisengesprächen im betroffenen Kreis Gütersloh. Das liege auch im eigenen Interesse der Arbeiter. Es würden nun in unbegrenzter Größenordnung so viele Dolmetscher wie möglich in die Unterkünfte der Beschäftigten geschickt. Das Problem sei, dass diese auf 1300 Liegenschaften verteilt seien. Drei Hundertschaften der Polizei unterstützten die Ordnungsämter dabei, die Quarantäne durchzusetzen.

Fünf Tönnies-Beschäftigte auf Intensivstation

Im Kreis Gütersloh werden derzeit insgesamt 21 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung medizinisch im Krankenhaus behandelt. Es handele sich "fast ausschließlich" um Mitarbeiter von Tönnies, sagte die stellvertretende Pressesprecherin des Kreises Gütersloh, Beate Behlert. Sechs von ihnen würden intensivmedizinisch behandelt, darunter seien fünf bei Tönnies beschäftigt. Zwei der sechs Patienten würden beatmet.

Am Sonntagvormittag hatte die Zahl der positiv getesteten Tönnies-Mitarbeiter in der Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück bei 1.331 gelegen.

Im Video oben sehen Sie die Entschuldigung von Clemens Tönnies, oder Sie klicken hier.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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