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Coronavirus: Karl Lauterbach und RKI empfehlen Freitest für kürzere Isolation


Regeln für Corona-Infizierte
Lauterbach und RKI empfehlen Freitest für kürzere Isolation

Von t-online, dpa, afp
Aktualisiert am 02.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Karl Lauterbach: Der Gesundheitsminister will die verpflichtende Isolation für Corona-Erkrankte verkürzen.Vergrößern des BildesKarl Lauterbach: Der Gesundheitsminister will die verpflichtende Isolation für Corona-Erkrankte verkürzen. (Quelle: Annette Riedl/dpa-bilder)
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Wegen kürzerer Krankheitsverläufe der aktuellen Omikron-Variante soll die Corona-Isolation künftig auf fünf Tage verkürzt werden. Gesundheitsminister Lauterbach betont aber, dass es abschließende Tests geben soll.

Bei der vorgeschriebenen Isolation für Corona-Infizierte von künftig fünf Tagen soll ein abschließender negativer Test dringend empfohlen werden. Das sehen nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach neue Leitlinien vor, die das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag veröffentlichen sollte. Für infiziertes Personal im Gesundheitswesen soll ein solcher "Freitest" demnach verpflichtend sein.

Der SPD-Politiker bekräftigte, dass die Isolation für Infizierte weiter von den Gesundheitsämtern angeordnet werden solle. Dies gebe das Signal, dass es sich bei Corona nicht um eine Grippe oder eine Erkältung handele. Wenn jemand infiziert auf Menschen zugehe, "dann gefährdet er de facto ihr Leben."

Lauterbach: "Lösung mit Augenmaß"

Lauterbach sprach insgesamt von einer "Lösung mit Augenmaß". Er erläuterte, dass auf Basis kürzerer Krankheitsverläufe der aktuellen Omikron-Variante BA.2 die Isolation auf fünf Tage verkürzt werden könne. Bisher dauern Absonderungen in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test nach sieben Tagen vorzeitig enden.

Das dringend empfohlene abschließende Freitesten könne mit einem Antigen-Schnelltest oder einem PCR-Labortest erfolgen, erläuterte er. Wenn Infizierte sich dabei nicht negativ testen könnten, bestehe die angeordnete Isolation natürlich über den fünften Tag hinaus fort. Dies gelte auch, wenn man am fünften Tag noch Krankheitsanzeichen habe. Für Beschäftigte im Gesundheitswesen sollen abschließende Freitests verpflichtend und nicht nur dringend empfohlen sein.

Bayern will Testempfehlung nicht umsetzen

Zwischen dem Bund und einzelnen Ländern gibt es Differenzen über die genaue Ausgestaltung der künftigen Isolationsregeln. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vom Montag: "Wir sehen die Freitestungsfrage etwas anders als der Bundesgesundheitsminister." Bayern will auf die Tests verzichten.

Eine grundsätzliche und allgemeine Empfehlung, sich nach Isolationsende bei Symptomfreiheit testen zu lassen, sei laut Holetschek nicht vorgesehen. Unter anderem Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen wollten genauso verfahren. Etwas anderes gilt nach seinen Worten in Bayern für Einrichtungen wie Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die vulnerablen Gruppen müssten weiterhin geschützt werden "und stehen im Fokus unserer Bemühungen", betonte der CSU-Politiker.

Die konkrete Umsetzung der Regeln nach der Empfehlung des RKI und des Bundesgesundheitsministeriums liegt bei den Ländern. In mehreren Ländern gibt es bereits Neuregelungen. Unter anderem Bayern und Sachsen hatten die bisherige verpflichtende Isolation von Infizierten schon von zehn Tagen auf fünf Tage reduziert.

Brysch: Bund und Länder spielen mit dem Feuer

Dass bei den Beschäftigten in den Einrichtungen hier auch Schnelltests verwendet werden können, stieß bei der Deutschen Stiftung Patientenschutz auf Kritik. "Bund und Länder spielen beim neuen Test-Konzept mit dem Feuer", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur AFP. "Eine Freitestung von medizinisch-pflegerischem Personal auch durch Bürgertests darf es nicht geben. Covid ist keine Bagatelle." Gerade die Millionen der vulnerablen Gruppe, die in der Regel zu Hause lebten, dürften nur von nichtinfektiösen Menschen versorgt werden. "Ein Schnelltest kann das nicht garantieren."

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, sprach sich für weitergehende Lockerungen aus. Nach fünf Tagen Isolation sollten die Menschen ohne zusätzliche Freitestung wieder zur Arbeit gehen können – "auch in Pflegeheimen und Kliniken", sagte er der "Rheinischen Post" (Dienstag).

Angesichts der seit Wochen hohen Zahl an Neuinfektionen kommen die Gesundheitsämter mancherorts mit Isolationsanordnungen nicht mehr hinterher – teils kommen amtliche Schreiben erst mit Verspätung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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