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Nach Abschied: Drosten kritisiert Sachverständigenausschuss

Von t-online, sje

Aktualisiert am 03.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Virologe Christian Drosten: Die Politik verlange eine "Herkules-Aufgabe" von dem Expertenrat.
Virologe Christian Drosten: Die Politik verlange eine "Herkules-Aufgabe" von dem Expertenrat. (Quelle: Political-Moments/imago-images-bilder)
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Deutschlands bekanntester Corona-Experte zieht sich aus dem Gremium der Bundesregierung zur Beurteilung des Infektionsschutzgesetzes zurück. Nun erläutert der Virologe Christian Drosten seine Gründe.

In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Christian Drosten sich aus dem Ausschuss der Bundesregierung zur Bewertung des Infektionsschutzgesetzes zurückzieht. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk übt der Chef-Virologe der Berliner Charité nun deutliche Kritik an dem Gremium.

Vor allem mit der Zusammensetzung und Ausstattung des Ausschusses sei er unzufrieden gewesen: Ihm sei die Erkenntnis gekommen, "dass es in dieser Konstellation mit diesem Gremium (...) nicht möglich sein wird, zu einer wissenschaftlichen Evaluation zu kommen", die seine persönlichen qualitativen Mindestanforderungen erfülle.

"An der Stelle kommen mir dann doch erhebliche Zweifel"

Dabei wolle er nicht sagen, dass die falschen Leute in dem Rat säßen. Allerdings sei es problematisch, dass das Gremium von der Politik zusammengesetzt worden sei, ohne dass jemand die Vollständigkeit der Expertise überprüft habe. "Wir haben beispielsweise überhaupt keine hauptberuflichen Epidemiologen in der Kommission", bemängelte Drosten. Dies habe er gleich in der ersten Sitzung kritisiert, allerdings sei sein Wunsch nach einer Nachberufung abgelehnt worden. "An der Stelle kommen mir dann doch erhebliche Zweifel", so der Virologe. Auch würde die Literaturrecherche vollständig von Ehrenamtlichen geleistet.

Insgesamt sei der wissenschaftliche Prozess "leider etwas langsamer, als die Politik sich das jetzt wünscht". Von dem Gremium werde etwas verlangt, "was eine Herkules-Aufgabe ist". Man müsse sich die Frage stellen, "ob man hier etwas künstlich beschleunigen will und kann".

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Drosten: Unsicherheiten muss man aushalten

Als Beispiel nannte er die Corona-Welle im Frühjahr 2020. Deren wissenschaftliche Auswertung sei jetzt, zwei Jahre später, so weit, dass sie weitestgehend abgeschlossen sei. Dadurch dass sich die Pandemie jedoch stetig weiterentwickle und verändere, müsse man für weitere Erkenntnisse abwarten. "Sie sehen, wie sich die Bewertungen mit der Zeit anpassen und ändern. (...) Das lässt sich nicht modifizieren, aufhalten, beeinflussen." Bis dahin müsse man Unsicherheiten aushalten.

Angesichts der aktuellen Pandemiesituation wollte Drosten nicht von einer Durchseuchung sprechen. Die breit angelegte Impfkampagne sei die richtige Entscheidung gewesen. Durch die Kontakte, die auch Geimpfte über die Zeit mit dem Virus haben werden, wird es auf Dauer eine natürliche Immunität geben: "Unsere Bevölkerung wird eine Bevölkerungsimmunität aufbauen", so Drosten. Gefährdete Personen müssten dennoch mit Sondermaßnahmen schützen.

Er wolle sich nicht vollständig auf die Eigenverantwortung der Bürger verlassen, erklärte der Virologe. "Denn zu der Eigenverantwortung gehört auch die Fähigkeit zur Eigenverantwortung, und die ist leider nicht jeder Bürgerin, jedem Bürger gegeben." Viele Patienten, mit denen er gesprochen habe, hätten sich über mangelnde Informationen beklagt. Daher müsse man die "Idee der Entscheidungsfähigkeit" hinterfragen.

Drosten: Neue Varianten dürften nicht zu großem Problem werden

Die relativ neu entdeckten Omikron-Untervarianten BA.4 und BA.5 dürften nach seiner Einschätzung in Deutschland vorerst nicht zu einem großen Problem werden. Er begründete dies mit den bisherigen Wellen durch die Omikron-Subtypen BA.1 und BA.2 hierzulande. Außerdem komme nun mit dem Sommer der Temperatureffekt hinzu, der das Infektionsgeschehen dämpfe. "Ich erwarte schon, dass BA.4/5 auch zahlenmäßig zunehmen werden, aber innerhalb von einer Gesamtzahl, die sehr niedrig ist", so Drosten.

In Deutschland ist nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) mittlerweile BA.2 klar vorherrschend. Weitere Varianten werden sehr selten gefunden, allerdings werden auch nicht alle positiven Proben dahingehend untersucht.

Drosten bleibt mit seinem Ausscheiden aus dem Ausschuss der Bundesregierung dennoch weiterhin Mitglied des Expertenrates, gab eine Charité-Sprecherin am vergangenen Donnerstag bekannt. Das Gremium ist beim Kanzleramt angesiedelt und legte bereits mehrere Empfehlungen für die Pandemie-Bekämpfung vor. Zuletzt äußerte sich das Gremium mehrfach mit Stellungnahmen vor Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Krise.

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