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Steinmeier ohne Maske im Zug – Präsidialamt reagiert auf harsche Kritik


Trotz FFP2-Pflicht
Steinmeier ohne Maske im Zug – Präsidialamt erklärt Foto

Von t-online, dpa, sje

Aktualisiert am 12.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Steinmeier ohne Maske: Er sei gebeten worden, "für ein Foto die Maske einen Moment abzunehmen", so ein Sprecher.Vergrößern des Bildes
Steinmeier ohne Maske: Er sei gebeten worden, "für ein Foto die Maske einen Moment abzunehmen", so ein Sprecher. (Quelle: Guido Bergmann/Bundespräsidialamt)
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Genehmigt sich der Bundespräsident bei Zugreisen eine Ausnahme von der Maskenpflicht? Sein Büro erklärt ein Foto, entstanden bei einer Reise am Dienstag.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht im Rahmen seiner Reisen unter dem Namen "Ortszeit Deutschland" aktuell die Stadt Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern. Ein Foto von seiner Anreise sorgt für Aufsehen: Zu sehen ist der Bundespräsident im Zug – allerdings ohne Maske, die in Nah- und Fernverkehr in den betreffenden Bundesländern vorgeschrieben wäre. Eine Sonderregelung für das Staatsoberhaupt?

Mitnichten, erklärt ein Sprecher des Bundespräsidialamts auf t-online-Anfrage. Im Regionalexpress nach Neustrelitz habe Steinmeier eine FFP2-Maske getragen, diese jedoch für ein 40-sekündiges Video-Statement abgenommen. Dieses erschien als Instagram-Story auf dem Profil des Bundespräsidenten. Diese Art von Videos sind dort nur 24 Stunden lang abrufbar. Außerdem sei er gebeten worden, für ein Foto die Maske "einen Moment abzunehmen", so der Sprecher. "Im Anschluss hat er die Maske wieder aufgesetzt".

Bundespräsident sucht Gespräch mit Bürgern

Neustrelitz ist laut Bundespräsidialamt die vierte Station in der Reihe "Ortszeit Deutschland" des Bundespräsidenten seit Beginn seiner zweiten Amtszeit im Februar 2022. Die Aufenthalte außerhalb Berlins seien dazu gedacht, mit Bürgerinnen und Bürgern über aktuelle Herausforderungen, Wünsche und Sorgen "offen und interessiert, kontrovers und respektvoll" ins Gespräch zu kommen.

Am Mittwoch sprach Steinmeier dabei beispielsweise mit Fischerin Sabine Reimer. Sie wies den Bundespräsidenten auf die Probleme der Fischer mit dem nach ihrer Auffassung überzogenen Naturschutz an der Seenplatte hin. Die Geschäftsfrau aus Rödlin musste 70 ihrer rund 700 Hektar Wasserfläche aufgeben, da der Müritz-Nationalpark dort keine Fischerei mehr zulassen will. Reimers Familienbetrieb arbeitet seit 100 Jahren in der Region.

"Wir haben die Braunen und die Roten überstanden, nun müssen wir mit den Grünen streiten", sagte Reimer am Marktstand, wo sie frischen Fisch verkauft. Sie könne nicht verstehen, dass die uralte Fischerei dort nicht mehr arbeiten darf, wo es immer Fischerei gegeben habe. Der Müritz-Nationalpark war 1990 gegründet worden. Steinmeier bekundete der Fischerin seinen Respekt vor ihrer Arbeit.

Steinmeier lädt zu Kaffeetafel

Auch andere Händler und Bürger wiesen Steinmeier mehrfach auf die hohen Kosten bei Energie und Treibstoffen hin. Zuvor hatte der Bundespräsident sich mit angehenden Bundespolizisten unterhalten. Für den Nachmittag war eine "Kaffeetafel kontrovers" geplant, wo sich Steinmeier mit Bürgern unter anderem um die Themen Protestkultur, Folgen der Energiekrise und bürgerschaftliches Engagement austauschen wollte.

Im März hatte Steinmeier Altenburg in Thüringen, im Mai Quedlinburg in Sachsen-Anhalt und im Juni Rottweil in Baden-Württemberg besucht.

Verwendete Quellen
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