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Dutzende Vorhaben in der Ampel blockiert


Uneinigkeit in der Ampelkoalition
Dutzende Vorhaben der Bundesregierung blockiert

Von t-online
23.02.2023Lesedauer: 2 Min.
1: Als die Einigkeit noch groß war: Christian Lindner (rechts) mit den anderen Spitzen der Ampelkoalition im letzten Dezember.Vergrößern des BildesAls die Einigkeit noch groß war: Christian Lindner (rechts) mit den anderen Spitzen der Ampelkoalition (Archivbild). (Quelle: dpa-bilder)
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Inzwischen stecken einer "SZ"-Recherche zufolge rund 30 Vorhaben der Ampelkoalition fest. Bei mindestens acht davon soll es Einwände des von FDP-Chef Christian Lindner geführten Finanzministeriums geben.

Wegen Uneinigkeit und ungeklärter Finanzierungsfragen sind inzwischen rund 30 Vorhaben in der Ampel-Koalition blockiert oder verzögern sich. Das ergeben Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) in den Fraktionen und bei betroffenen Ministerien. Bei mindestens acht Vorhaben gibt es Einwände des von FDP-Chef Christian Lindner geführten Bundesfinanzministeriums. Das betrifft auch sachfremde Projekte wie eine Baugesetzbuch-Änderung für tierfreundlichere Ställe. Zudem gibt es unter anderem Einwände gegen das Weiterbildungsgesetz und zu Details bei der Polizeizulage.

Ein Problem ist auch, dass mehrere Projekte miteinander gekoppelt wurden, die FDP pocht auf eine Beschleunigung der Genehmigungen für den schnelleren Bau von Autobahnen. Das wurde gekoppelt an den beschleunigten Aus- und Neubau von Bahnstrecken im Land, auf den die Grünen pochen. Auch die Novelle des Straßenverkehrsgesetzes hakt, und das Klimaschutzsofortprogramm, zudem ein Gesetz für mehr Energieeinsparungen. Angesichts des Reformstaus wird in Koalitionskreisen dem nächsten Koalitionsgipfel besondere Bedeutung für die Lösung einiger Streitthemen beigemessen, Kanzler Olaf Scholz (SPD) präferiert generell aber Lösungen auf der Fachebene. Der nächste Koalitionsausschuss war eigentlich für den 1. März geplant – aber nun heißt es, das werde wohl nichts. Wann das Treffen dann stattfinden soll, ist bisher unklar.

Ein echtes Großprojekt ist die Pflegereform, nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts muss bis 1. Juli eine Neuregelung vorliegen, hier müssen sich vor allem Lindner und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einigen. In Lindners Ministerium heißt es, dass nicht alles mit immer mehr Geld gelöst werden könne: Eine Pflegereform müsse über reine Leistungserweiterungen hinausgehen, die Finanzierung müsse langfristig und tragfähig gesichert werden, wird hier betont.

Auch bei dem geplanten neuen Staatsangehörigkeits-Gesetz und dem Fachkräfteeinwanderungsrecht haben Lindner wie Justizminister Marco Buschmann (FDP) noch Klärungsbedarf. Lindners Ministerium betont, Deutschland brauche ein modernes Einwanderungsrecht, das ausländischen Fachkräften den Zuzug erleichtere und andererseits ungeregelte Migration verhindere. Lindner hat darüber hinaus auch bei dem Gesetz zu waffenrechtlichen Personenüberprüfungen noch Bedenken, das als Reaktion auf Reichsbürger-Umtriebe und die Silvester-Ereignisse von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) forciert wird, hier brauche es erstmal eine Datengrundlage.

Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Verena Hubertz mahnte rasche Lösungen an: "Wir müssen wieder zu einem konstruktiven Miteinander kommen", sagte sie der SZ. Die Menschen seien genervt von Streitigkeiten, in diesen Krisenzeiten würden Konfliktlösungen erwartet. "Wir brauchen wieder den Geist der Koalitionsverhandlungen."

Verwendete Quellen
  • Vorabbericht der "Süddeutschen Zeitung"
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