Markus Kurczyk: Generalmajor in den Ruhestand versetzt

Er war für die Innere Führung bei der Bundeswehr verantwortlich, soll sich aber selbst etwas zuschulden kommen haben lassen. Jetzt ist Generalmajor Markus Kurczyk in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden.

Von seinen Aufgaben entbunden war er schon, jetzt ist er seinen Job komplett los: Der Kommandeur des Zentrums Innere Führung der Bundeswehr, Generalmajor Markus Kurczyk, ist in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden.

Generalinspekteur Carsten Breuer habe ihm am Freitag in Bonn die entsprechende Urkunde ausgehändigt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Samstag. Eine solche Versetzungsurkunde muss von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichnet werden. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" über den Fall berichtet. Mehr dazu lesen Sie hier.

Zu den Gründen für die Entlassung machte das Ministerium keine Angaben. Laut Soldatengesetz kann der Bundespräsident Berufsoffiziere ab einem bestimmten Dienstgrad jederzeit in den einstweiligen Ruhestand versetzen.

Wie der "Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung" übereinstimmend berichten, soll Kurczyk sexuelle Belästigung vorgeworfen werden. Demnach soll der Zwei-Sterne-General versucht haben, einen Soldaten bei einer Party gegen dessen Willen zu küssen.

Neue Richtlinie für Umgang mit Belästigung

Der Vorfall soll sich am Rande der "Invictus Games", einer Sportveranstaltung für versehrte Soldaten, in Düsseldorf zugetragen haben, heißt es beim "Spiegel". Kurczyk bestritt den Vorwurf, es habe sich lediglich um eine Umarmung gehandelt, sagte er der "Neuen Züricher Zeitung".

Das Verteidigungsministerium hatte erst im September eine neue Richtlinie zum Umgang mit dem Vorwurf sexueller Belästigungen in der Truppe erlassen. Laut "Spiegel" soll sie eine zentrale Rolle beim Umgang mit der Causa gespielt haben.

Kurczyk hatte den Posten in Koblenz erst im vergangenen Jahr übernommen. Zuvor war er Kommandeur des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin gewesen, hatte während seiner 40-jährigen Laufbahn bei der Bundeswehr auch in Afghanistan gedient. Das Zentrum Innere Führung bildet militärische Führungskräfte in Lehrgängen zur Führungskultur der Streitkräfte und zu den ethischen Grundlagen des Soldatenberufes aus und weiter.