NSU-Prozess Mord an Ismail Yasar rekonstruiert
Am 50. Verhandlungstag des NSU-Prozesses haben Sachverständige den Nürnberger Mord an Ismail Yasar im Jahr 2005 rekonstruiert. Ein LKA-Beamter kam zu dem Ergebnis, dass der Täter insgesamt fünf Schüsse auf Yasar feuerte.
Der erste Schuss streifte demnach das Opfer an der Wange, der zweite durchschlug den Schädel des 50-Jährigen. Anschließend feuerte der Täter dem am Boden Liegenden drei Mal in den Oberkörper. Nach Angaben eines Gerichtsmediziners lebte Yasar höchstens noch wenige Minuten, bevor er verblutete.
Yasar hatte seit 1978 in Deutschland gelebt. Zunächst hatte er als Schweißer gearbeitet. 1999 hatte er sich dann mit einem Container-Imbiss selbstständig gemacht. Dort wurde er von den NSU-Terroristen erschossen.
Wohllebens Frau wohnt Prozess bei
Laut Anklage führten Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos die Tat aus. Wer von den beiden jeweils schoss, bleibt offen. Beate Zschäpe ist als Mittäterin an sämtlichen Anschlägen angeklagt. Sie soll für die legale Fassade der Gruppierung gesorgt haben.
Der Angeklagte Ralf Wohlleben erschien in Begleitung seiner Frau vor Gericht. Sie nahm als Beistand neben ihm auf den Anklage-Sitzen Platz. Der ehemalige NPD-Funktionär Wohlleben ist wegen Beihilfe bei neun Morden des NSU angeklagt. Er soll den Terroristen eine Waffe beschafft haben.