Nach Angriff auf Schafherde Klöckner will Jagd auf Wölfe ermöglichen

Nach dem mutmaßlichen Wolfsangriff auf eine Schafherde in Baden-Württemberg erwägt Agrarministerin Julia Klöckner, die Jagd auf Wölfe zu erlauben. Bei dem Vorfall waren 40 Tiere getötet worden.
Nach der Wolf-Attacke mit mehr als 40 toten Schafen in Baden-Württemberg sieht Bundesagrarministerin Julia Klöckner Handlungsbedarf. "Wir müssen die Entwicklung der Wolfspopulation in Deutschland genauer beobachten", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Dazu sei ein effektives Wolfsmanagement nötig, das zeige, wie sich die Wolfsbestände in den Regionen entwickeln. Auch der Abschuss von Wölfen soll laut Klöckner möglich sein. "Wo der gewünschte Erhaltungszustand des Wolfes erreicht ist, kann entsprechend reagiert werden", sagte die Ministerin.
Hintergrund der Äußerungen ist der Tod von mehr als 40 Schafen nach einer vermuteten Wolf-Attacke in Bad Wildbad (Baden-Württemberg), die am Montag bekannt wurde. Die meisten Schafe soll ein Wolf gerissen haben, einige mussten wegen ihrer schweren Verletzungen getötet werden.
Seit der Jahrtausendwende vermehren sich die Wölfe wieder in Deutschland, nachdem sie rund 150 Jahre hierzulande als ausgestorben galten. Die größten Populationen gibt es in Ostdeutschland und Niedersachsen. Schätzungen zufolge gibt es bundesweit rund 800 Tiere.
Regierung will Bürger vor Wölfen schützen
Maßnahmen gegen die ungehinderte Ausbreitung hatten CDU, CSU und SPD auch in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben. "Im Umgang mit dem Wolf hat die Sicherheit der Menschen oberste Priorität", heißt es dort. Die EU-Kommission soll aufgefordert werden, "den Schutzstatus des Wolfs abhängig von seinem Erhaltungszustand zu überprüfen, um die notwendige Bestandsreduktion herbeiführen zu können". Zudem will der Bund mit Ländern und Wissenschaft Kriterien entwickeln zur "letalen Entnahme", wie das Abschießen umschrieben wird.
- dpa