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Corona-Regeln — Karl Lauterbach: Die Schritte sind zwei Wochen zu spät


Lauterbach zu Corona-Regeln
"Die Schritte sind möglicherweise zwei Wochen zu spät"

InterviewVon Tim Kummert

Aktualisiert am 15.10.2020Lesedauer: 2 Min.
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Berlin: Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte, bei einem Pressestatement.Vergrößern des Bildes
Berlin: Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte, bei einem Pressestatement. (Quelle: imago-images-bilder)

Die Corona-Regeln in Deutschland werden verschärft: Weniger Menschen dürfen sich treffen, teilweise wird eine Sperrstunde verhängt. Doch das könnte nicht reichen, sagt SPD-Politiker Karl Lauterbach.

Es war ein zähes Ringen im Kanzleramt: Erst am späten Mittwochabend konnten sich die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten doch noch einigen, wie sie die steigenden Corona-Zahlen in Deutschland in den Griff bekommen wollen. Künftig wird bereits ab einer Infektionszahl von 35 Menschen pro 100.000 Einwohnern in einer Woche die Maskenpflicht ausgeweitet, ab einer Inzidenz von 50 wird dann auch eine Sperrstunde verhängt und die Zahl von zulässigen Personen bei einem Treffen wird beschränkt.

Im Kurzinterview mit t-online erklärt der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, wie er die neuen Regeln bewertet, was die steigenden Zahlen für das Weihnachtsfest bedeuten und wo er bereits einen Fehler gemacht hat.

t-online: Herr Lauterbach, sind Sie mit den beschlossenen Corona-Maßnahmen zufrieden?

Karl Lauterbach: Die Schritte, die beschlossen wurden, sind richtig. Aber sie sind möglicherweise zwei Wochen zu spät. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die Maßnahmen noch wirken, um die Pandemie einzudämmen. Die privaten Feiern müssen reduziert werden und wir brauchen verschärfte Bußgelder beim Verweigern von Masken. Beim Beherbergungsverbot hätte ich mir gewünscht, dass das Thema nicht verschoben wird, aber das ist nicht 'kriegsentscheidend', wenn man so will.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht schon Familienfeiern an Weihnachten in Gefahr. Wird es dieses Jahr ein einsames Fest?

Sicher ist: Ob es Feiern an Weihnachten geben kann, das entscheidet sich in den nächsten Wochen. Es ist jetzt für uns die letzte Möglichkeit, umzusteuern. Wenn wir nicht die Zahlen dramatisch senken, dann können wir uns tatsächlich auch um Weihnachten auf eine einsame Zeit gefasst machen, weil so viel Abstand gehalten werden muss.

Im April sagte der DFL-Chef, dass wenn die Testkapazitäten in Deutschland knapp werden, die Bundesliga möglicherweise ihren Betrieb zurückfahren muss. Nun wird viel mehr getestet – sollten weiterhin Fußballspiele stattfinden?

Noch sehe ich nicht die Gefahr, dass die Testkapazitäten durch die Bundesliga-Spieler übermäßig belastet werden. Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens ist aber auch klar: Ab sofort sollten nur noch Geisterspiele stattfinden. Ich war zwar selbst mal ein Gegner von Geisterspielen, aber die sind nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Man muss sich auch mal korrigieren können, wenn man etwas falsch eingeschätzt hat.

Verwendete Quellen
  • Telefonisches Interview mit Karl Lauterbach
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