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Deutsche U-Boot-Jäger sollen Nordatlantik überwachen


"Epochales" Abkommen unterzeichnet
Deutsche U-Boot-Jäger werden nach Schottland verlegt

Von t-online, wan

Aktualisiert am 25.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine P-8A-Poseidon: Die deutsche Marine hat mehrere dieser Seefernaufklärer bestellt.Vergrößern des Bildes
Eine P-8A-Poseidon: Die deutsche Marine hat mehrere dieser Seefernaufklärer bestellt. (Quelle: Boeing)

Deutschland wird von Schottland aus Aufklärungsflüge starten. Offiziell sollen sie Unterseekabel überwachen. Doch die Flieger können viel mehr.

Deutschland wird bald mit seinen modernsten Aufklärungsfliegern in der Lage sein, Bewegungen russischer Schiffe zu verfolgen. Die P-8A-Poseidon-Flugzeuge sollen schon im Frühjahr 2025 in Schottland stationiert werden. Das haben Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und sein britischer Amtskollege John Healey beschlossen.

Die nach dem Unterzeichnungsort benannte "Trinity-House-Vereinbarung" ist laut Bundesverteidigungsministerium die erste ihrer Art. Healey bezeichnete das Abkommen nach der Unterzeichnung als "epochal". "Mit verschiedenen Projekten in den Bereichen Heer, Luftwaffe, Marine und Cyber erhöhen wir gemeinsam unsere Fähigkeiten", hatte Pistorius vor seiner Reise erklärt.

Offiziell sollen die bald in Schottland stationierten Poseidons die im Nordatlantik verlegten Unterseekabel überwachen. Doch das britische "Defence Journal" berichtet, dass die "Verbesserung der Aufdeckung von gegnerischen Aktivitäten in der Region" ebenfalls Teil der Mission ist. Da es sich um Marineflieger handelt, dürften damit Bewegungen russischer Schiffe gemeint sein.

Deutscher Kommandeur: Seefernaufklärer sind "perfekte U-Boot-Jäger"

Eine besondere Rolle wird dabei den deutschen P8-Poseidon-Flugzeugen zukommen, berichtet das britische "UK Defence Journal". Sie sollen vom Militärflughafen Lossiemouth aus starten. Von hier aus finden bereits Aufklärungsflüge der britischen Royal Air Force statt.

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Das von Boeing gebaute Flugzeug ist ein Seefernaufklärer. Diese Maschinen gelten als "perfekte U-Boot-Jäger", wie der Kommandeur des Marinefliegerkommandos, Thorsten Bobzin, in einem Aufsatz schrieb. Man nennt die Maschinen heute "luftgestütztes maritimes Kampfsystem", da sie auch andere Aufgaben übernehmen können. "Am häufigsten aber bietet das MPA [Maritime Patrol Aircraft] der Politik ein probates Mittel, das mit seinem Schwerpunkt Aufklärung politisch leicht konsensfähig ist, schnell entsandt werden kann, keine Stationierung im Einsatzland erfordert und eigene Kräfte nur wenig in Gefahr bringt", so der Kommandeur über Seefernaufklärer.

"In einer immer gefährlicheren Welt sind Verbündete unsere strategische Stärke, und wir müssen mehr gemeinsam tun", sagte Healey auf einer Pressekonferenz in London an der Seite des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius.

Die P8-Poseidon kann in 12 Kilometer Höhe fliegen und von dort unter anderem U-Boote ausfindig machen. Sie kann auch für Rettungsmissionen eingesetzt werden. Boeing hat mehr als 169 dieser Flugzeuge gebaut und an mehrere Staaten, darunter viele Nato-Länder, geliefert. Sie basiert auf einer Boeing 737 NG. Deutschland soll bald drei neue P8-Modelle bekommen, deren Produktion im Oktober begonnen hat, wie die ukrainische Militärwebseite Militarnyi berichtete.

Verwendete Quellen
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