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Karin Prien: CDU-Bildungsministerin über ihre jüdische Herkunft


Wegen AfD-Abstimmung und Äußerungen
CDU-Ministerin Prien kritisiert Merz: "Manches Mal geschluckt"

Von t-online
Aktualisiert am 14.06.2025 - 13:47 UhrLesedauer: 2 Min.
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Frauenministerin Karin Prien und Kanzler Friedrich Merz (Archivbild): Sie war nicht immer einer Meinung mit ihm. (Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa/dpa-bilder)
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Friedrich Merz berief Karin Prien zur Bildungs- und Familienministerin. In der Vergangenheit war sie aber nicht immer mit ihm zufrieden.

Die neue Bundesbildungs- und Familienministerin Karin Prien (CDU) hat den Bundeskanzler und Parteichef Friedrich Merz scharf kritisiert. In einem Interview mit dem "Spiegel" sprach sie von einem schädlichen gesellschaftlichen Klima im Vorfeld der Bundestagswahl und machte dabei auch das Verhalten der CDU mitverantwortlich. Besonders problematisch sei aus ihrer Sicht die Bundestagsabstimmung über den sogenannten Fünfpunkteplan gewesen, die Merz mithilfe der Stimmen der AfD durchgesetzt hatte.

Prien erklärte laut "Spiegel", dass die CDU "die Verantwortung für die Abstimmung im Bundestag" trage. Sie selbst habe intern vor diesem Vorgehen gewarnt und betonte, sie habe "große Probleme damit" gehabt. Auch wenn sie die inhaltlichen Punkte des Plans weiterhin unterstütze, hätte es ihrer Ansicht nach genügt, das Konzept im Parlament lediglich vorzustellen. Diese Distanzierung zur Strategie ihres Parteichefs unterstreicht einen parteiinternen Dissens über den Umgang mit der AfD im parlamentarischen Raum.

Überdies äußerte sich Prien kritisch zu Merz’ Kommunikationsstil in den vergangenen Jahren. Wegen seinen provokanten Aussagen, insbesondere die Bezeichnung von Migrantenkindern als "kleine Paschas", habe sie "manches Mal geschluckt". Gleichwohl stellte sie klar, dass sie Merz im Vergleich zu anderen Unionspolitikern als geeigneteren Kanzlerkandidaten eingeschätzt habe. Insofern sei es für sie folgerichtig gewesen, ihn trotz ihrer Vorbehalte zu unterstützen und sich parteiintern nicht gegen ihn zu stellen.

Prien über jüdische Herkunft: "Meine Verwandten sind umgebracht worden oder ausgewandert"

Neben ihren parteipolitischen Einschätzungen sprach Prien auch über ihre persönliche Familiengeschichte. Als erste Bundesministerin mit öffentlich bekannten jüdischen Wurzeln berichtete sie von den traumatischen Erfahrungen ihrer Verwandten während der NS-Zeit. "Meine Verwandten sind entweder umgebracht worden oder ausgewandert", sagte sie dem "Spiegel".

Prien schilderte, dass sie als Jugendliche zunehmend das Bedürfnis entwickelt habe, sich mit Deutschland zu identifizieren, was zu einem innerfamiliären Spannungsverhältnis geführt habe. Ihre Mutter habe Deutschland lange Zeit mit tiefem Misstrauen betrachtet und sie davor gewarnt, ihre Herkunft offenzulegen. Erst Jahre später habe sie sich bewusst entschieden, ihre Geschichte öffentlich zu machen, um jüdisches Leben sichtbarer zu machen – nicht nur als Opfergeschichte, sondern als Teil der deutschen Identität.

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