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Machtkampf um CDU-Vorsitz: Röttgen, Laschet oder Merz? Das sagt die Presse


Presseschau zur CDU
"Das Establishment sortiert sich, um den Solitär Merz zu besiegen"

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 26.02.2020Lesedauer: 3 Min.
Sie wollen Chef werden: Friedrich Merz (von links), Armin Laschet, Norbert Röttgen.Vergrößern des BildesSie wollen Chef werden: Friedrich Merz (von links), Armin Laschet, Norbert Röttgen. (Quelle: Urban Zintel/Montage t-online.de/imago-images-bilder)
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Die Fronten sind klar, viele Positionen auch, jetzt geht das Werben los: Röttgen, Laschet und Merz wollen CDU-Chef werden. Die deutsche Presse kommentiert ihre Auftritte unterschiedlich.

Die "Süddeutsche Zeitung" schreibt in ihrem Kommentar:

"Die Fronten sind klar, zumal da Merz mit einer Attitüde auftritt, die an jene Unternehmensberater erinnert, welche die Firma notfalls zerschlagen wollen, um sie zu retten. Zu dieser Art passen schmallippige Sätze wie "ich spiele hier auf Sieg", die man sonst von Fußballtrainern oder Dieter-Bohlen-Männern hört. Friedrich Merz jedenfalls ist der Kandidat derer, die schon immer gesagt haben, dass es so nicht weitergehen kann. Merz selbst glaubt das, seitdem ihn 2002 Angela Merkel vom Fraktionsvorsitz verdrängt hat. Armin Laschet ist anders. Er ist nicht der Typ des angejahrten Business-Punk, sondern eher der gewitzte Onkel. Am Dienstag gelang es ihm mit Jens Spahn, eine Teamlösung zu präsentieren, die sich vom Lonely-Wolf-Auftritt Merz' deutlich unterschied."

Die "Stuttgarter Zeitung" beleuchtet die Rolle Röttgens:

"Der Einzige, der in beide Richtungen integrieren könnte, ist Norbert Röttgen. Unter CDU-Anhängern genießt er mehr Ansehen als bei Funktionären. Doch die entscheiden auf dem Parteitag. Das größte Risiko aller drei hat Laschet. Wenn er den Machtkampf verliert, demoliert das auch seine Autorität als Ministerpräsident. Das allergrößte Risiko hat jedoch die Partei. Sie steht vor einer Zerreißprobe."

"Die Welt" meint zu den Kandidaten:

"Es wäre aus Sicht der Unionsparteien gut, die Konkurrenten würden sich nicht zu sehr entzweien. Bereits die zweite Umfrage dieses Monats sieht auf Bundesebene eine grün-rot-rote Mehrheit. Je lauter die Union sich fetzt – und der Richtungskampf wird noch sehr laut werden –, desto eher sind Wähler bereit, dann eben mal etwas ganz anderes auszuprobieren. Ein in Aussicht stehender Lagerwahlkampf gegen eine tendenziell linke Gruppierung begünstigt wiederum Merz. Man kann in einem solchen Fall damit rechnen, dass etliche AfD-Anhänger die Merz-CDU wählen, um einen Kanzler Robert Habeck zu verhindern. Laschet würde derzeit lieber die Entstehung eines grün-rot-roten Lagers im Ansatz hintertreiben, indem er die CDU von vornherein auch für eine schwarz-grüne Option bereithält."

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Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" nimmt auch Spahn in den Blick:

"Der Verzicht Jens Spahns auf das höchste Parteiamt zugunsten von Armin Laschet sollte nicht als Verzicht für alle Zeiten fehlgedeutet werden. Er kann warten. Das unterscheidet Spahn von Friedrich Merz und Norbert Röttgen. Für beide ist es die letzte Chance, ganz nach oben zu kommen. Spahn zieht nur die Konsequenzen daraus, dass er gegen drei Kandidaten keine Aussicht auf Erfolg, an der Seite des stärksten Kandidaten aber die beste Zukunft hat. Beide begründeten ihr Bündnis mit den Stichworten Zusammenhalt, Volkspartei, Integration. Merz dagegen setzt auf die Botschaft, die CDU müsse eine Richtungsentscheidung ausfechten. Kommt das auf dem Sonderparteitag am 25. April gut an, zumal er damit schon einmal gescheitert ist? Dem Entweder-Oder ein Sowohl-Als-Auch entgegenzusetzen, auch das spricht für Laschet."

Die "Lübecker Nachrichten" sehen eine Allianz gegen Merz:

"Armin Laschet und Jens Spahn standen sich einst als erbitterte Konkurrenten in ihrem Bundesland gegenüber. Dass sie sich nun zusammentun, zeigt, worum es eigentlich in den kommenden Wochen geht: Das Establishment der Partei sortiert sich, um den Solitär Friedrich Merz einzuhegen und zu besiegen. Ab jetzt heißt es: zwei gegen Merz. Es ist ein bemerkenswerter Schritt Selbstdisziplinierung in einer Partei, in der zuletzt das meiste drunter und drüber gelaufen ist. Der Rückzug Spahns von seinen Ambitionen ist ein Akt, den er zum Wohle der Partei unternimmt. Der 39-Jährige weiß zugleich, dass er die meiste Zeit hat."

t-online.de Chefredakteur Florian Harms schreibt im Tagesanbruch:

"Bei aller Kritik an ihrer Profil-, Orientierungs- und Lustlosigkeit – eines kann man ihr nicht vorwerfen: Dass sie keine Alternativen biete. Die Partei muss sich neu aufstellen, und sie bietet nun immerhin drei verschiedene Optionen an, in welche Richtung es dabei gehen kann. Jeder der Herren, die ihre Kandidatur für den Parteivorsitz (und ihre Ambitionen aufs Kanzleramt) erklärt haben, steht für einen eigenen Stil und einen eigenen Kurs."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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