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Erschöpfung: SPD-Außenpolitiker Roth nimmt eine Auszeit

Von t-online, wan

Aktualisiert am 04.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Michael Roth spricht zur Presse im Bundestag: Der SPD-Politiker nimmt sich wegen Erschöpfung eine Auszeit.
Michael Roth spricht zur Presse im Bundestag: Der SPD-Politiker nimmt sich wegen Erschöpfung eine Auszeit. (Quelle: Christian Spicker/imago-images-bilder)
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Berufspolitiker stehen unter großer Anspannung. Selten hört man, dass sie krank sind. Und noch seltener von Erschöpfung. Der SPD-Abgeordnete Michael Roth hat jetzt in einem Interview darüber gesprochen.

Seit dem Jahreswechsel befindet sich nach einem Bericht des "Spiegel" der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Roth in Behandlung – und zwar wegen eines psychischen Erschöpfungszustandes. Er habe sich jetzt sogar für den Juni krankschreiben lassen, heißt es in dem Artikel.

"Ich werde mich auf Anraten meiner Ärztin eine Zeit lang ganz aus dem Verkehr ziehen", sagte Roth dem Nachrichtenmagazin in einem Interview. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses sprach darin über seine persönlichen Probleme und die Gefahren des politischen Betriebs. Begonnen hätten seine Schwierigkeiten im vergangenen Bundestagswahlkampf. "Ich hatte das Gefühl, ich hüpfe im Eismeer von Scholle zu Scholle, und sie werden nach und nach kleiner", sagte Roth im "Spiegel"-Interview. "Ich hatte Versagensängste. Panik vor dem, was kommt. Das kannte ich bis dahin nicht. Da war klar: Ich brauche Hilfe."

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Suche nach Gründen für Panik

Roth änderte nach eigenen Angaben Anfang des Jahres seinen Rhythmus, weihte zudem enge Mitarbeiter und Freunde ein, besprach seine Probleme mit seiner Ärztin. Die Transparenz habe ihm geholfen, es gehe ihm mittlerweile besser. Es gebe weiterhin "Tage, da ist es schwierig, aber ich gerate deswegen nicht mehr in Panik".

Er wolle nun nach Gründen suchen, warum genau seine Psyche geschwächt war. Er sprach auch über den Druck und den Kick, den Politik vermittele. Dazu gehöre, ein Mandat erfolgreich zu verteidigen, aber auch die Zahl der Follower in sozialen Netzwerken wachsen zu sehen und Erwähnungen in den Medien zu verfolgen. Interviews wolle er jetzt erst mal keine mehr geben und auch in den sozialen Netzwerken will sich der Politiker zurückhalten.

Kein Einzelfall: Auch diese Politiker waren erschöpft

Dass Politiker über die psychische Belastung sprechen, kommt nicht häufig vor. Im vergangenen Jahr ging der Co-Vorsitzende der schleswig-holsteinischen Grünen, Steffen Regis, an die Öffentlichkeit. Via Facebook teilte er mit, dass er erschöpft sei und eine vierwöchige Auszeit nehmen werde.

Der SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hatte gegenüber dem Deutschlandfunk gesagt, dass das Problem der Erschöpfung in vielen Gesellschaftsschichten vorhanden sei. "Ich glaube, die Gefahr besteht darin, sich das nicht einzugestehen und einfach weiter durchzuarbeiten, obwohl man eigentlich schon auf dem Zahnfleisch unterwegs ist." Er selbst nehme sich im Sommer eine Auszeit und gehe in den Bergen wandern.

Antje Kapek war Fraktionsvorsitzende der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus. Nach zehn Jahren nahm sie 2021 dann Abschied. Der Grund: Erschöpfung. In einem Gespräch mit dem "Stern" sagte sie: "Vor manchen Sitzungen war ich körperlich verkrampft, weil ich dachte: Oh Gott, nicht schon wieder in diese Konfliktsituation reingehen, von der du schon im Vorhinein weißt, dass sie nicht positiv ausgehen wird."

In Österreich waren gleich zwei Gesundheitsminister aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Zuerst Rudolf Anschober (Grüne), der nach seinem zweiten Kreislaufkollaps aufgab. "Ich habe gemerkt: Da muss ich jetzt für mich eine Notbremse ziehen", sagte er 2021. Er habe 14 Monate praktisch durchgearbeitet. Und auch sein Nachfolger Wolfgang Mückstein legte das Amt nieder, weil er "nicht mehr 100 Prozent" geben konnte. Hinzu seien auch Bedrohungen gekommen, sagte er: "Das will man nicht lange und das hält man nicht lange aus", fügte er bei einer Pressekonferenz im März hinzu.

Eine Auszeit hatte sich ebenfalls die ehemalige Bundesfamilienministerin Anne Spiegel genommen – allerdings mitten in der Flutkatastrophe im Juli 2021. Mit ihrer Familie reiste die damalige NRW-Umweltministerin nach Frankreich. Sie hatte unter anderem eine große familiäre Belastung dafür angegeben. Ein Jahr später wuchs der Druck, auch weil sie offenbar ungenaue Angaben über eine virtuelle Teilnahme an Kabinettssitzungen gemacht hatte. In einer ungewöhnlich emotionalen Pressekonferenz erklärte sie im April dieses Jahres ihren Rücktritt.

"Anne Spiegel ist durch eine extrem harte, persönlich unglaublich schwere Zeit gegangen", bewertete Außenministerin Annalena Baerbock den Schritt gegenüber der "Tagesschau". "Mit dem heutigen Tag ist für sie nicht nur politisch, sondern auch persönlich ein Weg beschritten worden, der glaube ich deutlich macht, wie brutal Politik sein kann." Dies sei "eine Mahnung für uns alle in der Politik."

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