Urnen in einem Haus entdeckt Kassiert und einfach zurückgelassen
In einem leer stehenden Haus in Stolberg im Harz sind 67 Urnen entdeckt worden, die eigentlich für eine Seebestattung vorgesehen waren.
Wie der MDR berichtet, besteht der Verdacht auf grobe Täuschung: Demnach ließ der Bestatter offenbar die Asche in dem Gebäude zurück, nachdem er für die Beisetzung kassiert hatte.
Suche nach Angehörigen läuft bereits
Dem Bericht zufolge stammen die Urnen aus Krematorien in ganz Deutschland. Wie es heißt, habe der MDR die Bilder von den Gefäßen zugespielt bekommen. Die Urnen hätten inmitten von Unrat verstreut in dem Haus herumgelegen. Das Gebäude soll der Stadt Stolberg gehören.
Die Suche nach den Angehörigen der Verstorbenen hat bereits begonnen. "Es haben sich noch keine Menschen bei uns gemeldet", sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten forschen intensiv nach den Hinterbliebenen. Die Urnen sind mit Namen und Geburts- sowie Sterbedatum beschriftet.
Gerald K. macht munter weiter
Den Auftrag für die Seebestattung hatte eine Firma mit Sitz in Stolberg. Inhaber Gerald K. war aber im Jahr 2012 zahlungsunfähig, woraufhin die Stadt ihm die Räume zur Verfügung gestellt hatte. Der Mann verschwand auf einmal spurlos, die Urnen blieben in dem Haus zurück.
Wie es weiter heißt, betreibt Gerald K. mittlerweile in Erfurt ein neues Geschäft. Dort bietet er ebenfalls "anonyme Seebestattungen" an. Kostenpunkt: 1.419 Euro pro Urne. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug.