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Russisches Hochwassergebiet: Lage verschlimmert sich weiter


Katastrophen
Russisches Hochwassergebiet: Lage verschlimmert sich weiter

Von dpa
15.04.2024Lesedauer: 2 Min.
ÜberschwemmungVergrößern des BildesDas überschwemmte Gebiet am Rande von Orenburg. (Quelle: AP/dpa/dpa-bilder)

Bei den schlimmsten Überschwemmungen in Russland seit Jahrzehnten ist keine Entspannung in Sicht. Besonders schwer betroffen sind die Gebiete Kurgan und Orenburg. Anderen droht die Katastrophe noch.

Die Lage im russischen Hochwassergebiet verschlechtert sich nach Behördenangaben weiter. Insgesamt seien aktuell bis zum 15.600 Wohnhäuser und rund 28.000 bewohnte Grundstücke überflutet, wie die Behörden mitteilten.

Als besonders gefährlich gilt die Situation für die Menschen im Gebiet Kurgan, wo das Hochwasser des Flusses Tobol im Südwesten Sibiriens innerhalb von 24 Stunden um anderthalb auf rund 6,50 Meter anstieg. Betroffen waren auch die Region Orenburg durch Rekordwasserstände im Fluss Ural, aus dem vom gleichnamigen Gebirge Massen der schmelzenden Eis- und Schneemengen abfließen.

Das ungewöhnlich starke Frühjahrshochwasser hat bereits viel Infrastruktur, darunter Straßen und Brücken, zerstört. Die Schäden werden von Behörden allein im Gebiet Orenburg mit der gleichnamigen Gebietshauptstadt und der Großstadt Orsk aktuell auf mehr als 40 Milliarden Rubel (400 Millionen Euro) geschätzt, dürften aber deutlich höher liegen. Dutzende Brücken sind für den Verkehr gesperrt. Wegen der Seuchengefahr durch einen Mangel an sauberem Wasser begannen die Behörden auch mit Impfungen gegen Hepatitis A.

Behörden sollen zu spät gewarnt haben

Viele Russen beklagen, dass die Behörden zu spät gewarnt hätten vor der Gefahr und auch Hilfe nur unzureichend und schleppend komme. Betroffen sind laut Behörden 193 Ortschaften in 33 Regionen Russlands, darunter die Gebiete Samara und Omsk. Auch im Gebiet Nowosibirsk mit großen Flüssen stellten sich die Behörden auf Hochwasser ein.

Im Gebiet Kurgan forderte Gouverneur Wadim Schumkow die Menschen erneut mit Nachdruck auf, ihre Dokumente, Wertsachen und Kleidung einzupacken und sich in Sicherheit zu bringen. Die Situation sei sehr schwierig und entwickle sich weiter negativ, teilte Schumkow bei Telegram mit. Polizisten würden gemeinsam mit Sportfreunden aus Vereinen Patrouillen organisieren, um Plünderungen zu verhindern.

Am stärksten betroffen ist das Gebiet Orenburg

Innerhalb von 24 Stunden waren laut Behörden mehr als 3000 überflutete Wohnhäuser und mehr als 4000 bewohnte Grundstücke hinzugekommen. Am stärksten betroffen war weiter das Gebiet Orenburg, wo insgesamt noch 15.000 Wohnhäuser und 23.600 Grundstücke überschwemmt waren. Dort gilt der Ausnahmezustand. Seit Beginn der Katastrophe Anfang April sind mehr als 18 000 Wohnhäuser und rund 37 000 bewohnte Grundstücke von der Flut erfasst worden. Bei den Evakuierungen im Gebiet Orenburg, wo der Wasserstand im Fluss Ural teils wieder zurückging, wurden mehr als 16 500 Menschen in Sicherheit gebracht.

Nach einem schneereichen Winter fällt das Frühjahrshochwasser im geografischen Grenzgebiet zwischen Europa und Asien in diesem Jahr so stark aus wie seit Jahrzehnten nicht. Die Schäden an den vollgelaufenen Häusern treffen Hunderttausende Menschen. Betroffen ist auch die benachbarte Republik Kasachstan in Zentralasien.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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