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"Block House"-Entführung: Kinder sollen zum Vater nach Dänemark


Dänen-Gericht entscheidet für Vater
Christina Blocks Sohn soll Notfallknopf gedrückt haben

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 05.01.2024Lesedauer: 3 Min.
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Im Video erklärt ein Experte, wie sich Entführungen auf die betroffenen Kinder auswirken können. (Quelle: t-online)
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Im Krimi um die Kinder von Steakhaus-Erbin Christina Block werden neue Details zum Ablauf der Entführung bekannt – sowie brisante Gerichtsentscheidungen.

Die dänische Polizei hatte die Kinder der Steakhaus-Erbin Christina Block offenbar mit Alarmknöpfen ausgestattet – weil eine Entführung befürchtet worden war. Das berichtete am Donnerstagabend "Zeit Online" unter Berufung auf einen Anwalt des Vaters.

Der von Stephan Hensel, dem Ex-Mann der Block-Erbin, engagierte Familienrechtler Gerd Uecker sagte demnach: "Der Sohn drückte aus dem Auto heraus noch den Notfallknopf, damit die dänische Polizei ihn herausholt. Aber sie haben es nicht mehr geschafft, das Auto vor der Grenze zu stoppen."

Bisher bekannt war, dass ein Kommando von acht dunkel gekleideten Männern im süddänischen Gråsten Hensel in der Silvesternacht niedergeschlagen hatte, die dreizehnjährige Klara und den zehnjährigen Theodor in Autos gezerrt und dann über die nahe Grenze nach Deutschland gerast war. Christina Block und die deutsche Polizei bestätigten inzwischen, dass die Kinder jetzt bei ihr in Hamburg sind. Es gehe ihnen zumindest körperlich gut, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Das "Hamburger Abendblatt" berichtete, Block habe eingeräumt, die Entführung in Auftrag gegeben zu haben, mehr dazu lesen Sie hier.

Dänen-Gericht soll im Eilverfahren entschieden haben

In Dänemark halten die Behörden derweil offenbar zum Vater. Laut "Zeit Online" entschied ein dänisches Gericht am 2. Januar im Eilverfahren, ihm das alleinige Sorgerecht zu erteilen. Auch zuvor hatten die dänischen Gerichte schon zu seinen Gunsten geurteilt.

Angefangen hatte der Sorgerechtsstreit im Juli 2021. Damals sei die älteste Tochter des Paares von einem Sylt-Urlaub nach Dänemark zum Vater geflüchtet, berichtete "Zeit online". Inzwischen ist diese Tochter, Johanna, fast 18 Jahre alt.

Im August 2021 machten dann Johannas jüngere Geschwister Klara und Theodor bei ihrem Vater in Süddänemark Urlaub. Sie hätten anschließend nicht zurück zur Mutter gewollt, behauptet er. "Zeit online" zitiert aus einem Gutachten, das die dänische Polizei und das dänische Jugendamt in Auftrag gegeben hatten: Darin soll Klara gesagt haben, sie fühle sich beim Vater sehr wohl. Christina Block hingegen habe sie angeschrien und manchmal auch auf den Hinterkopf geschlagen. Ihr Bruder sei von der Mutter ebenfalls geschlagen worden.

Christina Block drohte die Zeit davonzulaufen

Während das Hamburger Oberlandesgericht der Darstellung der Mutter folgte, die Gewaltvorwürfe seien harmlose erzieherische Maßnahmen gewesen, gaben die Dänen "Zeit online" zufolge dem Vater in allen Instanzen Recht. "Die dänischen Behörden haben die Gewaltvorwürfe anders bewertet als das Hamburger Oberlandesgericht", zitierte die Zeitung Hensels Anwalt Uecker.

Zuletzt drohte Christina Block dann auch vor deutschen Gerichten eine Niederlage. Nachdem das Hamburger Oberlandesgericht 2021 noch entschieden hatte, der Vater müsse der Mutter die Kinder zurückgeben, schien ihr Ende 2023 die Zeit davonzulaufen. Im Oktober erklärte das Hamburger Amtsgericht, international nicht mehr zuständig zu sein. Hintergrund ist eine internationale Übereinkunft, der zufolge eine Kindesrückführung abgelehnt werden kann, wenn "mehr als ein Jahr verstrichen ist und das Kind sich in die neue Umgebung eingelebt hat".

Das Oberlandesgericht stimmte dem zu, Christina Block erbat sich eine Fristverlängerung für ihre Reaktion darauf. Am 9. Januar wäre diese Frist abgelaufen.

Welche Rolle spielten Ex-Mossad-Agenten?

Anstelle der juristischen Auseinandersetzung erfolgte nun offenbar die Entführung – und dies möglicherweise unter Beteiligung von Ex-Mossad-Agenten. Darüber spekulierte die "Bild"-Zeitung: Nach Informationen des Blattes hatten zwei Israelis die Autos angemietet, mit denen die Kinder in der Silvesternacht aus Dänemark weggebracht worden waren. Auch das "Hamburger Abendblatt" berichtete, bei der Autovermietung am Hamburger Helmut-Schmidt-Flughafen seien israelische Pässe vorgelegt worden. Und "Zeit online" berichtete, sowohl der Vater Stephan Hensel als auch sein Anwalt Gerd Uecker seien mehrfach von einem Mann kontaktiert worden, der früher beim israelischen Geheimdienst Mossad war.

Auf Anfrage von t-online schwiegen Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag hierzu: "Die Hamburger Strafverfolgungsbehörden sind weiterhin damit beschäftigt, das Geschehen aufzuklären und die dazu erforderlichen Maßnahmen zu treffen", teilte Oberstaatsanwältin Mia Sperling-Karstens lediglich mit. "Zum Schutz laufender Ermittlungen und zur Wahrung von Persönlichkeitsrechten können derzeit keine näheren Auskünfte erteilt werden."

Verwendete Quellen
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