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Flugzeuge ändern das Wetter in der Nähe von Flughäfen


Wetterbeeinflussung durch Flugverkehr
Flugzeuge können lokal das Wetter verändern

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Der Flugverkehr beeinflusst das Wetter in der Nähe von Flughäfen. Die Maschinen pflügen Löcher oder ganze Kanäle in die Wolken und lassen sie abregnen oder abschneien, berichten US-Forscher im Fachjournal "Science". Das globale Klima werde durch diese Vorgänge vermutlich nicht verändert. Allerdings könnte es nötig sein, Flugzeuge häufiger zu enteisen, wenn sie im Winter an wolkenverhangenen Flughäfen starten.

Dass Flugzeuge Löcher und Kanäle in Wolken erzeugen können, wird bereits seit den 1940er Jahren beobachtet. Das Phänomen tritt an Wolken auf, die sogenanntes unterkühltes Wasser enthalten. Dieses Wasser bleibt auch bei Temperaturen von bis zu minus 40 Grad Celsius flüssig, wenn in der Wolke Kristallisationskeime fehlen, an denen das Wasser gefrieren kann. Genau solche Kristallisationskeime entstehen durch die Flugzeuge, schreiben die Forscher um Andrew Heymsfield vom US-Atmosphärenforschungszentrum NCAR in Boulder in Colorado.

Flugzeuge lassen Löcher in den Wolken entstehen

Das geschieht so: Hinter einem Propeller und über den Tragflächen eines Flugzeuges dehnt sich die Luft aus, und die Temperaturen sinken rapide um bis zu 30 Grad. Durch diesen Temperatursturz können Tropfen des unterkühlten Wassers in den Wolken spontan zu kleinen Eiskörnern gefrieren. Sind erst einige Eiskörner vorhanden, wachsen diese lawinenartig weiter, der Anteil des unterkühlten Wassers schrumpft, Schnee oder Regen fällt zur Erde. Der Prozess ähnelt dem Impfen von Wolken mit Kondensationskeimen, mit denen Wetterflieger Regen erzeugen.

In Computersimulationen zeigten die Forscher, dass auf diese Weise Löcher in den Wolken entstehen, die schnell wachsen. Das kommt daher, dass bei dem Vorgang Wärme gebildet wird, die zu einem leichten Auftrieb führt. An den Rändern des Loches entstehen ausgleichende Abwinde, die das Loch weiter wachsen lassen.

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Länge von mehr als 100 Kilometern

Heymsfield und seine Mitarbeiter werteten zusätzlich Wolkenbilder aus, die ein Satellit am 29. Januar 2007 in Texas und benachbarten Bundesstaaten aufgezeichnet hatte. Einige der darin befindlichen Löcher erreichten im Verlauf der vierstündigen Beobachtungszeit eine Länge von mehr als 100 Kilometern. Auswertung von Flugverkehrsdaten ergaben, dass ganz unterschiedliche Flugzeugtypen die Wolkenlöcher entstehen lassen können, von großen Passagierjets über Militärmaschinen bis hin zu kleinen Privatflugzeugen. Ob in einer Wolke Löcher oder Kanäle entstehen, hänge von der Flugbahn des Flugzeugs ab, erläutern die Forscher.

Mehr Regen und Schnee nahe Flughäfen

Wolken mit unterkühltem Wasser fänden sich im Jahresdurchschnitt fünf bis sechs Prozent der Zeit in einem Umkreis von 100 Kilometern um die großen Flughäfen, berichten die Wissenschaftler weiter. Sie hatten die Wetterbedingung an sieben Flughäfen untersucht, darunter auch Frankfurt, London und Paris. Sie gehen davon aus, dass es in der Nähe der Flughäfen vor allem in mittleren Breiten und in kühleren Monaten häufiger regne oder schneie. Da viele Wetterstationen in den Polarregionen an Flughäfen aufgestellt seien, könnten die dortigen Wettermessungen durch den Flugverkehr verfälscht werden.

Quelle: dpa

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