t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanorama

Unwetterzentrale | Der stärkste Sturm dieses Winters kommt


Unwetterzentrale
Der stärkste Sturm dieses Winters kommt

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 4 Min.
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Nach dem Sturm ist vor dem Sturm: Das Sturmtief "Wera" von Freitag ist am Samstag in Richtung Norden abgezogen, nun rückt Tief "Xynthia" an. Am Samstag nähert es sich der Iberischen Halbinsel, am Sonntag zieht es begleitet von starken Regenfällen von Südwesten nach Nordosten über Deutschland hinweg. Mit Orkanböen und orkanartigen Böen werde es wohl "der stärkste Sturm dieses Winters", sagte Thomas Sävert von der Meteomedia Unwetterzentrale gegenüber wetter.info. Bevor es aber soweit ist, gibt es zumindest im Süden Deutschlands Frühlingswetter mit Temperaturen von neun bis 14 Grad.

Er werde nicht so stark wie "Kyrill", doch mit Orkanböen von um die 110 Kilometern pro Stunde auch im Flachland schon "sehr ordentlich", erklärt Unwetterexperte Sävert. In einigen Regionen seien sogar Stürme von bis zu 120 Kilometern pro Stunde zu befürchten, auf den Bergen bis zu 130. Noch sei das Sturmtief tausende von Kilometern entfernt, doch "in den nächsten Stunden" mache es sich auf den Weg von Portugal über Spanien und Frankreich und werde bereits in der Nacht zum Sonntag den Südwesten Deutschlands erreichen. Am Sonntagabend oder in der Nacht zum Montag wird das Tief voraussichtlich in Norddeutschland angekommen sein. "Die genaue Zuglinie ist noch nicht ganz klar", sagt der Meteorologe. Voraussichtlich am stärksten betroffen aber seien der Süden von Nordrhein-Westfalen, das Saarland, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen.

Abknickende Äste, fallende Bäume

"Da können wieder Äste abknicken und Bäume umkippen", warnt Sävert. Nach der Schneeschmelze und den Regenfällen der vergangenen Tage sei der Boden noch weich, die Wurzeln nicht so widerstandsfähig wie sonst. Doch reichten die zu erwartenden schweren Sturmböen nicht an die verheerenden Stürme "Kyrill" im Januar 2007 und "Emma" im März 2009 heran. Diese wüteten flächendeckend über weiten Teilen Deutschlands. "Xynthia" aber werde eher punktuell wirken: "Dann fällt hier mal ein Baum um, dann da."

Sturmtief nähert sich der Iberischen Halbinsel

Am Samstag nähert sich das gewaltige Sturmtief der Iberischen Halbinsel. In Spanien gaben die Behörden praktisch für das ganze Land Unwetteralarm. Für die Regionen an der Atlantikküste in Nordspanien wurde die höchste Alarmstufe ausgelöst. Meteorologen erwarten, dass das Sturmtief in der Nacht zum Sonntag das spanische Festland erreichen wird. Die Bewohner der nordspanischen Regionen an der Atlantikküste wurden aufgefordert, nach Möglichkeit in ihren Wohnungen und Häusern zu bleiben und Türen und Fenster fest verschlossen zu halten. Für Lastwagen wurde ein Fahrverbot verhängt. Die spanische Regierung richtete ein Krisenkomitee unter dem Vorsitz von Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba ein.

Böen von 190 Kilometern pro Stunde über den Kanaren

Das Unwetter war in der Nacht über die Kanarischen Inseln hinweggezogen. Dort erreichten Orkanböen Geschwindigkeiten von 120 Stundenkilometern. Über die Bergspitzen der Insel La Palma rasten die Böen gar mit bis zu 190 Kilometern pro Stunde hinweg. Auf dem Flughafen von La Palma wurden zahlreiche Flüge abgesagt. Mehrere Straßen wurden gesperrt. Nach Angaben des staatlichen Rundfunks RNE entwurzelte der Sturm auf Teneriffa und La Palma mehrere Bäume und riss Ampelmasten um. Schwerere Schäden wurden zunächst nicht gemeldet.

VorhersageDas Wetter in Europa
Überblick Aktuelle Wetter-Themen

Am Samstag Frühling im Süden

Am Samstag herrscht in Deutschland die Ruhe vor dem Sturm. Reichlich Sonnenschein gebe es im Süden von Deutschland, sagt Claudia Kleinert vom Wetterdienst Meteomedia. Ein fast wolkenloser Himmel hängt über dem äußersten Süden - acht bis zehn Sonnenstunden gibt es heute am Alpenrand, in der Lausitz sind es immerhin sechs bis acht Stunden. "Je weiter man in Richtung Norden geht, umso mehr sinken die Chancen auf Sonnenschein," so Kleinert. Das bedeutet trübes Wetter mit dichten Wolkenfeldern von Nordrhein-Westfalen bis Schleswig Holstein und Mecklenburg-Vorpommern - und immer wieder Regen im Norden und Nordwesten.

Schon am Samstag wird es windig

Die Temperaturen reichen am Samstagnachmittag von vier bis zwölf Grad. Entlang des Rheins und am Oberrhein kann es sogar bis zu 14 Grad warm werden. Im Norden ist es mit vier bis neun Grad etwas kühler. Der Wind weht spürbar von Südwest, aber nicht mehr so stark wie am Freitag. "Mit Windstärken von vier bis fünf bleibt er aber frisch", so die Meteorologin. Und es sind erste Sturmböen möglich - vor allem an der Nordsee, in Teilen Schleswig-Holsteins sowie allgemein in den zentralen und nördlichen Mittelgebirgen. Zwischen dem Saarland und dem Schwarzwald zieht am späten Abend Regen auf.

Orkanböen am Sonntag

"Klassisches Aprilwetter" kündigt Kleinert für Sonntag an. Das Barometer steigt auf bis zu 15 Grad im Süden. Mit Blick auf das angekündigte Sturmtief werde der Sonntag damit "ein Frühlingstag mit allem, was das Wetter zu bieten hat". Im Laufe des Sonntagnachmittags, am Abend und in der Nacht zum Montag weitet sich das Sturmfeld voraussichtlich über große Landesteile aus. Wegen der starken Regenfälle ist auch Hochwassergefahr möglich.

Zu Wochenbeginn wieder kälter

Am Montag zieht das Sturmtief über Norden in Richtung Ostsee ab. Dahinter aber seien nur noch Höchstwerte von vier bis zehn Grad zu erwarten. Für den Nordwesten bedeutet das ab einer Höhe von 200 bis 400 Metern die Möglichkeit von Schneeregen oder Schnee. Und im Osten und Nordosten weht der Wind dann noch bis zum Nachmittag stark bis stürmisch. Im Süden setzt sich ruhiges Wetter durch. Am Dienstag zieht polare Kaltluft in den Norden Deutschlands. Vor allem im Osten kann es dann wieder schneien. Sonst bleibt es weitgehend trocken; vor allem in der Nordosthälfte weht ein frischer Wind. Vor allem an der Ostseeküste sind erneut Sturmböen möglich.

Quelle: wetter.info, dpa, cra

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website