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Dem Rhein geht das Wasser aus


Trockener Spätsommer
Dem Rhein geht das Wasser aus

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Die Sandbänke werden breiter, das Wasser weniger. Die Pegelstände von Rhein, Elbe, Donau und Neckar erreichen derzeit jeden Tag neue Tiefststände, weil es seit Wochen nicht richtig geregnet hat. Der Schifffahrt bereitet das schwindende Wasser bereits massive Probleme: Transportschiffe können nur noch mit halber Fracht fahren, und die Kapitäne müssen besonders wachsam sein, um mit ihrem Kahn nicht auf Grund zu laufen. Auf gerade mal 2,05 Meter kommt der Rhein laut dem Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) derzeit in Duisburg-Ruhrort. Im vergangenen Jahr waren es um diese Zeit noch 3,13 Meter.

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Rheininseln zu Fuß erreichbar

Zwischen Koblenz und Mainz können einige Rheininseln inzwischen fast trockenen Fußes erreicht werden. Ähnlich sieht es an der Elbe aus: Der gesamte Elbabschnitt zwischen Mecklenburg und Niedersachsen sei erheblich von Niedrigwasser betroffen, sagte eine Sprecherin des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lauenburg. Bei Hitzacker sei demnach zuletzt ein Pegelstand von 0,75 Metern gemessen worden - normal seien mehr als das Doppelte.

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Schiffe sitzen fest

Auf der Donau haben die Schiffe an der Messstation Pfelling derzeit nur noch eine Fahrrinnentiefe von 160 Zentimetern. Den Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes zufolge liegen viele Schiffe derzeit in Regensburg und warten auf wieder steigende Pegel. Ein rumänischer Frachter lief in Höhe Wesel auf Grund. Der Kapitän des Frachters wollte zwei stromabwärts fahrenden Schubverbänden ausweichen.

Schönes Wetter ist Schuld

Schuld an dem Niedrigwasser ist das schöne Wetter der vergangenen Wochen: "Wir hatten einen tollen, aber auch sehr trockenen Spätsommer", sagt der BDB-Experte Erwin Spitzer. Die Pegelstände des Rheins, eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen in Europa, sänken derzeit jeden Tag um mehrere Zentimeter. Im Mittelrheintal sei der Pegel nur noch 40 Zentimeter über dem historischen Tiefststand vom September 2003, sagt auch Rüdiger Beiser, Gewässerexperte bei der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest in Mainz.

Kunden müssen drauf zahlen

Für die Berufsschifffahrt bedeutet lang anhaltendes Niedrigwasser vor allem eine wirtschaftliche Belastung: Die Schiffe werden dann mit deutlich weniger Fracht beladen, um nicht in die Gefahr zu geraten, auf Grund zu laufen. Zwar zahlen die Kunden im Niedrigwasser-Zeiten laut BDB einen Aufschlag, damit die Branche nicht sofort in wirtschaftliche Schieflage gerät. "Aber irgendwann weichen die Kunden als Notmaßnahme natürlich auch auf anderen Transportwege wie etwa die Eisenbahn aus", sagt Spitzer. Noch sei die Situation aber längst nicht so dramatisch.

Kleinere Schiffe sind gefragt

Auch nach Einschätzung des Mainzer Gewässerexperten Beiser halten sich die Auswirkungen des Niedrigwassers bei den Reedereien noch in Grenzen. Manche Betriebe griffen auf kleinere Schiffe mit weniger Tiefgang zurück, erklärt er. Dies sei derzeit kein Problem, da es durch die Wirtschaftskrise viel ungenutzten Schiffsraum gebe. Um die Flüsse wieder aufzufüllen, sind Beiser zufolge nun allerdings ergiebige Niederschläge nötig. "Das bisschen Nieselregen dieser Tage bringt da wenig", sagt auch Spitzer. Es könne also durchaus sein, dass sich die Schifffahrt noch ein wenig in Geduld üben müsse.

Quelle: dpa

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