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Erderwärmung: Das rettende Zwei-Grad-Ziel wird so nicht erreicht


Zwei-Grad-Ziel
Rettendes Zwei-Grad-Ziel wird so nicht erreicht

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Mehr als zwei Grad dürfte die Erde nicht wärmer werden, um die Folgen des Klimawandels halbwegs unter Kontrolle zu halten. Darüber herrschte auf der sonst wenig erfolgreichen UN-Klimakonferenz im Dezember in Kopenhagen weitgehend Einigkeit. Was von den beteiligten Staaten anschließend als freiwillige Emissionsminderung bis 2020 angeboten wurde, reicht aber bei weitem nicht aus: Experten prophezeien eine Erwärmung um drei bis vier Grad.

Vom 9. bis 11. April kommen Vertreter von rund 190 Staaten in Bonn zu neuen Gesprächen auf Arbeitsebene zusammen, um ihr weiteres Vorgehen abzustimmen. Regelmäßig bewertet werden die jeweils individuellen Zusagen der Staaten vom sogenannten "Climate Action Tracker", an dem unter anderem das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) mitwirkt.

  • Die ehrgeizigsten Ziele setzten sich demnach die Malediven und Costa Rica, die beide bis 2020 vollständig klimaneutral wirtschaften wollen. 75 Länder haben der UNO ihre Reduktionsziele gemeldet, darunter neben den 27 EU-Staaten 14 weitere Industrieländer und mehr als 30 Schwellen- und Entwicklungsländer. Allerdings wurden die Zusagen oft an Bedingungen geknüpft.
  • Die EU bekräftigte ihr Versprechen, ihre CO2-Emissionen bis 2020 um 20 Prozent verglichen mit dem Stand von 1990 zu verringern, wenn andere Staaten mitziehen sogar um 30 Prozent. Deutschland legte sich dabei international nicht auf das national zugesagte Ziel einer 40-prozentigen Reduktion fest. Übernommen wurden die EU-Zielvorgaben von der Schweiz. Dagegen legte Norwegen sich auf eine Verringerung um 30 Prozent fest und stellte sogar ein Minus von 40 Prozent in Aussicht.
  • Die USA meldeten das Ziel einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 17 Prozent verglichen mit dem Stand von 2005. Bezogen auf das Vergleichsjahr 1990 wären dies allerdings nur etwa vier Prozent weniger und auch diese Vorgabe wird bislang vom US-Senat blockiert. Das gleiche Ziel nannte Kanada, aber nur, sofern die USA solche Vorgaben tatsächlich beschließen. Australien versprach minus fünf Prozent verglichen mit dem Stand des Jahres 2000, will sein Angebot aber auf bis zu 25 Prozent aufstocken, wenn andere mitziehen. Neuseeland bekannte sich zu einer Verringerung um zehn bis 20 Prozent bezogen auf das Vergleichsjahr 1990.
  • Russland will seine Emissionen um 15 bis 25 Prozent verglichen mit dem Stand von 1990 verringern, je nachdem, wozu sich andere Staaten verpflichten und in welchem Umfang die emissionsmindernde Wirkung russischer Wälder berücksichtigt wird. Japan bekannte sich zu einer Reduktion um 25 Prozent im Rahmen eines verbindlichen internationalen Abkommens.
  • China, inzwischen der weltweit größte Emittent von Treibhausgasen, will seinen CO2-Ausstoß im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2020 um 40 bis 45 Prozent verringern, verglichen mit dem Jahr 2005. Angesichts des chinesischen Wirtschaftswachstums dürfte der CO2-Ausstoß damit allerdings absolut weiter ansteigen, wenn auch langsamer als bisher. Eine internationale Verpflichtung auf dieses nationale Ziel lehnt die chinesische Regierung ab. Gleiches gilt auch für Indien, das obendrein die Emissionen pro BIP-Einheit nur um 20 bis 25 Prozent verringern will.
  • Brasilien will seine Emissionen bis 2020 um 36 bis 39 Prozent unter den Stand senken, der ohne zusätzliche Anstrengungen zu erwarten wäre. Ein Großteil dieses Effekts soll dadurch zustande kommen, dass die Abholzung am Amazonas sowie in weiteren Waldgebieten deutlich verringert wird. Mexiko plant eine Verringerung seines CO2-Ausstoßes um 30 Prozent verglichen mit dem Business-as-usual-Szenario. Indonesien strebt ein Minus um 26 Prozent an.
    Ehrgeiziger ist beispielsweise das wirtschaftlich schwache Papua-Neuguinea, das seine Emissionen bis 2030 mindestens halbieren will. Andere Entwicklungsländer nennen keine konkreten Zahlen, sagen aber immerhin zusätzliche Klimaschutzanstrengungen zu.

Quelle: AFP

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