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Es bleibt weiter gefährlich glatt


Winterwetter
Trotz nachlassendem Schnee weiter gefährlich glatt

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 4 Min.
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Der Winter hat Deutschland trotz vielerorts nachlassender Schneefälle weiter fest im Griff: Auch in der vergangenen Nacht gab es auf glatten Straßen wieder mehrere schwere Unfälle, drei Menschen kamen ums Leben. "Vor allem in Süddeutschland hat es in der Nacht noch einmal kräftig geschneit", sagte Fabian Ruhnau von der Meteomedia Unwetterzentrale gegenüber wetter.info. Und das schmuddelige Winterwetter ist noch nicht vorbei: Heute geht es in Alpennähe mit teils heftigen Schneeschauern weiter. Gleichzeitig zieht von Norden ein Tief mit kräftigem Wind und dicken Regenwolken zu uns herein.

In der bayerischen Oberpfalz sorgten anhaltende Schneefälle und Glätte für Behinderungen. Bei der Polizei-Einsatzzentrale in Regensburg wurden von Donnerstagnachmittag bis Freitagmorgen knapp 100 Unfälle und Störungen gemeldet. Eine junge Frau kam bei einem Zusammenstoß auf glatter Fahrbahn ums Leben, sechs Personen wurden verletzt. Auf der A3 rutschte am Morgen kurz vor Wörth-Ost in Richtung Passau ein Sattelzug in den Graben und kippte um. Der Fahrer kam mit leichten Verletzungen davon.

In Fahrtrichtung Nürnberg blieb bei einer Baustelle zwischen Parsberg und Velburg ein Sattelzug stecken und blockierte die gesamte Fahrbahn. Auch drei Räumfahrzeuge standen im Stau. Zwischen Beratzhausen und Neumarkt blieben in beiden Fahrtrichtungen zahlreiche Lkw an Steigungen liegen. Grund für die Probleme waren starke Schneefälle in der Nacht. "In Nürnberg wurden am Morgen 22 Zentimeter Neuschnee gemessen", sagte Meteorologe Ruhnau.

Schneeverwehungen in Sachsen-Anhalt

Wetterbedingtes Chaos herrschte auch in Sachsen-Anhalt: Winterwetter mit Eisregen, Schneefall und Schneeverwehungen führten dort am Donnerstag zu 426 Verkehrsunfällen, teilte die Polizei mit. Dabei wurden zwei Personen getötet und 36 verletzt. Durch Schneeverwehungen, örtlich bis zu anderthalb Meter Höhe, kam es zu stundenlangen Sperrungen und Staus durch liegengebliebene Fahrzeuge.

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Besonders betroffen waren die Landkreise Harz, Börde, Salzland, Stendal und Mansfeld-Südharz sowie der Saale- und Burgenlandkreis. Polizei, Rettungskräfte und das THW waren im Einsatz, um Fahrzeuge zu bergen und Kraftfahrer zu versorgen.

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Schäden in Millionenhöhe

Schnee- und Eisglätte führten in der Nacht auf der rheinland-pfälzischen A3 zu erheblichen Behinderungen. Betroffen waren insbesondere die Abschnitte zwischen Diez und Montabaur in Fahrtrichtung Köln sowie zwischen der Anschlussstelle Ransbach-Baumbach und der Raststätte Heiligenroth in Richtung Frankfurt. Dort staute sich der Verkehr auf eisglatter Fahrbahn zeitweise bis zu 14 Kilometer. Staus gab es auch auf der Autobahn 48 zwischen Bendorf und dem Dreieck Dernbach. Am frühen Morgen entspannte sich die Situation jedoch rechtzeitig zum Berufsverkehr, wie die Polizei mitteilte.

Beruhigt hat sich auch die Lage in Nordrhein-Westfalen. Allerdings kam es dort seit Donnerstagmittag bis zum frühen Freitagmorgen noch zu 359 Wetter-Unfällen mit vier Schwer- und 21 Leichtverletzten. Es entstand ein Schaden von rund einer dreiviertel Million Euro. 135 mal war die Polizei darüber hinaus unterwegs, um Gefahrenstellen zu beseitigen und liegengebliebenen Autofahrern Hilfe zu leisten.

wonifi

Auch in Nordrhein-Westfalen hatte es in der Nacht noch einmal kräftig geschneit. Auf dem Kahlen Asten im Rothaargebirge fielen laut Ruhnau erneut 24 Zentimeter Neuschnee. "Die Gesamtschneemenge liegt dort inzwischen bei 70 Zentimetern - das ist für Anfang Dezember schon ganz ordentlich."

Bundesstraße nach 24 Stunden wieder befahrbar

Wie die Polizei Heidelberg am frühen Freitagmorgen mitteilte, ist die Bundesstraße 37 in Heidelberg nach 24 Stunden Sperrung wieder durchgängig befahrbar. Als der Neckar am Donnerstag über die Ufer getreten war, musste die Straße im Bereich der alten Brücke gesperrt werden. Nun ist der Fluss bei einem Pegelstand von 3, 40 Meter wieder in sein Bett zurückgekehrt, die B 37 wurde vom Schlamm gereinigt und ist wieder frei.

Aktuelle Meldungen aus der Unwetterzentrale

Auf dem größten Flughafen des Landes in Frankfurt am Main wurden für Freitag zunächst 40 Fluge gestrichen, sagte ein Flughafensprecher. Darüber hinaus sei mit Verspätungen zu rechnen. In Berlin annullierte EasyJet am Freitagvormittag alle Flüge vom Flughafen Schönefeld aus. Grund war der Mangel an Enteisungsmitteln. Inzwischen trafen jedoch neue ein und die Abfertigung hat wieder begonnen. Die Flugzeuge könnten wieder enteist werden, sagte Flughafensprecher Leif Erichsen. Man rechne damit, im Laufe des Vormittags zur Normalität zurückzukehren.

Schneefrei für viele Schüler

In zahlreichen Landkreisen entfällt der Unterricht. Betroffen sind in Bayern die Städte und Landkreise Landshut, Bad Kissinen, Amberg-Sulzbach, Neumarkt, Regensburg, Kelheim, Dingolfing-Landau, Erlangen, Erlangen-Höchstadt, in Fürth, Neustadt an der Aisch, Stadt und Land Nürnberg, Roth, Schwabach Weissenburg-Gunzenhausen und Eichstätt. In Hessen findet an einzelnen Schulen im Rheingau-Taunus-Kreis, dem Lahn-Dill-Kreis und dem Hochtaunuskreis kein Unterricht statt.

Nach mildem Wochenende wird es wieder kalt

Im Laufe des Tages steigen die Temperaturen, und überall setzt Tauwetter ein. "In der Nacht zu Samstag kann es in weiten Teilen Bayerns und vor allem in Alpennähe trotzdem noch einmal bis zu zehn Zentimeter Neuschnee geben", sagte Meteorologe Ruhnau. "Das wird sehr nasser, schwerer Schnee sein." Im Norden und in der Mitte Deutschlands geht der Schnee dagegen in Regen über, und die Temperaturen bewegen sich voraussichtlich auch nachts noch im Plusbereich. Erst am Sonntagabend kommt die Kaltluft aus dem Osten zurück, und es wird wieder spürbar kälter. "In der neuen Woche wird es von Tag zu Tag kälter", prognostizierte Ruhnau. "Dann gefriert die Nässe und es wird wieder gefährlich glatt auf den Straßen", warnte er.

Quelle: wetter.info, mmi

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