Notlandung mitten im Pazifik Boeing auf winzigem Atoll gestrandet
Eine Boeing 777 ist auf einer winzigen Pazifik-Insel notgelandet. Die Maschine war auf dem Weg von Hawaii nach Guam, als sich plötzlich Brandgeruch ausbreitete und der Rauchalarm losging. Der Pilot entschloss sich daraufhin, das kleine Atoll anzusteuern. Das berichtet der Nachrichtensender N24.
Normalerweise landen auf der Insel im nördlichen Pazifik nur sehr kleine Maschinen, doch angesichts des Notfalls 2100 Kilometer nordwestlich von Honolulu steuerte der Pilot kurzerhand die verlassene Militärbasis mitten im Pazifik an.
Gepäck blieb auf Atoll
Die 384 Passagiere der United-Airlines-Maschine mussten sechs Stunden in einem alten Gebäude des US-Militärs aushalten, bis schließlich ein Ersatzflugzeug eintraf, berichtet n-tv. Die 30 Inselbewohner versorgten die Passagiere unterdessen mit Proviant.
Die Maschine blieb mit dem Gepäck der Fluggäste auf dem Atoll zurück. Die Fluggesellschaft gewährte den Betroffenen eine Gutschrift in Höhe von 500 Dollar.
Winziger Fleck im Meer
Das Atoll Midway hat gerade mal eine Fläche von sechs Quadratkilometern und liegt etwa auf halber Strecke zwischen Kalifornien und Japan. Die Insel gehört zu den Außenbezirken der USA.
Hintergrund ist die strategische Bedeutung der Insel im Zweiten Weltkrieg im Kampf gegen Japan. Die Schlacht um Midway - vom 4. bis 7. Juli 1942 - war eine der entscheidenden Schlachten des Pazifikkriegs. Bei den Auseinandersetzungen verlor Japan vier Flugzeugträger und musste daher den Versuch, Midway zu besetzen, abbrechen. Später wurde die Insel zu einem U-Boot-Stützpunkt der US-Marine.
Im Korea- und Vietnam-Krieg nutzen die USA Midway als Zwischenlandestation für Transportmaschinen.