Pater Gabriele Amorth Italiens berühmtester Exorzist mit 91 gestorben

Der Chef-Exorzist der Diözese Rom ist gestorben. Pater Gabriele Amorth erlag in einem Krankenhaus in Rom im Alter von 91 Jahren einem Lungenleiden.
Amorth erlangte mit seinen Dämonen-Austreibungen weltweite Bekanntheit. "Ich spreche jeden Tag mit dem Teufel", sagte er vor sechs Jahren in einem Interview der britischen Zeitung "Sunday Telegraph". Er rede dann Latein. Der Teufel antworte auf Italienisch.
"Man kann die Realität des Bösen nicht leugnen"
Bis zuletzt blieb Amorth ein streitbarer Anwalt dieser auch innerhalb der katholischen Kirche teils kontrovers debattierten Praxis. Man könne die Realität des Bösen nicht leugnen.
"Das Böse existiert, aber es fürchtet unseren Herrn", sagte er oft bei Vorträgen über dämonische Besessenheit. Wenn sich die Kirche davon verabschiede, überlasse sie das Feld Kartenlegern, Magiern und Sekten, betonte er.
Zuletzt hatte er erklärt, die Terroristen des Islamischen Staates (IS) seien vom Teufel besessen. "Der IS ist Satan", schrieb er 2015 auf seiner Facebook-Seite.
Mehr als 50.000 Teufelsaustreibungen
Im Laufe seines Lebens soll er mehr als 50.000 Exorzismen vorgenommen haben. Die Zahl der Eingriffe entspreche aber nicht der Zahl der behandelten Personen, weil eine Beschwörung allein häufig nicht ausreiche. Den Menschen gehe es danach häufig besser.
Der 1925 in Modena geborene Priester trat im Alter von 22 Jahren der Pauliner-Kongregation in Alba bei und wurde 1951 zum Priester geweiht. 1985 wurde er zum Chef-Exorzisten des Bistums Rom ernannt. 1994 gründete er die "Internationale Exorzisten-Vereingung". Amorth war bis 2000 erster Vorsitzender des Zusammenschlusses.