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Klimawandel: Temperaturen auch 2016 auf Rekordkurs


Erneut Extreme
Temperaturen auch 2016 auf Rekordkurs

Von dpa, dpa-tmn, t-online
08.12.2016Lesedauer: 3 Min.
Schmelzendes Eis in der Sonne: Auf der Erde wird es immer wärmer.Vergrößern des BildesSchmelzendes Eis in der Sonne: Auf der Erde wird es immer wärmer. (Quelle: dpa-bilder)
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Klimawandel-Skeptiker in den USA spüren nach der Wahl von Donald Trump frischen Wind in den Segeln. Doch Wissenschaftler liefern Zahlen. Und die geben kaum Anlass zu Entspannung.

Es wird immer wärmer: Das Jahr 2016 bricht aller Wahrscheinlichkeit nach erneut weltweite Temperaturrekorde - und übertrifft dabei noch seine beiden Vorgänger als wärmstes Jahr seit dem Beginn exakter Aufzeichnungen anno 1880. Im Durchschnitt habe die Temperatur über den Land- und Ozeanflächen unseres Planeten von Januar bis Oktober bei 15,08 Grad Celsius gelegen, berichtete die US-Klimabehörde NOAA kürzlich. Das ist noch einmal 0,1 Grad Celsius mehr als im Vorjahreszeitraum.

Auch die Weltwetterorganisation WMO hält es für wahrscheinlich, dass 2016 das heißeste bisher erfasste Jahr wird. Nach vorläufigen Daten werde es 1,2 Grad wärmer als in vorindustriellen Zeiten.

La Niña kühlt

September und Oktober waren nach einer langen Folge von 16 Rekordmonaten die ersten, die "nur" zweit- und dritthöchste Werte erreichten. Das ist nach Angaben der NOAA-Forscher vor allem auf den Einfluss des gerade beginnenden Klimaphänomens La Niña zurückzuführen. La Niña löst den vorausgegangenen El Niño ab und kühlt das Oberflächenwasser im Ostpazifik.

Für Skifahrer und Snowboarder in Nordamerika sind das gute Nachrichten. Metereologen prophezeien dort besonders viel Schnee. Die Auswirkungen auf Europa sind jedoch begrenzt - Wintersportler in den Alpen können also nicht automatisch auf ebenfalls mehr Flocken hoffen.

Wärme überwiegt - Eis wächst langsamer

Während es in weiten Teilen Asiens zuletzt deutlich kühler war als im Mittel, überwiegen die roten, erwärmten Teile der Temperatur-Weltkarte bei weitem. Das gilt etwa auch für Alaska, den schnee- und eisreichen nördlichsten der US-Bundesstaaten. "Die Durchschnittstemperaturen in Alaska sind seit den 1980er Jahren um 10 Grad Fahrenheit (knapp 5,6 Grad Celsius) gestiegen", berichtet NOAA-Experte Rick Thoman.

Was den Forschern auch Sorgen macht: Das arktische Eis wächst erneut deutlich langsamer als für die Jahreszeit normal wäre. Im Oktober betrug die Eisfläche auf dem Meer der Nordhalbkugel nur dreiviertel des 30-Jahres-Mittels. Deutlich weniger noch als 2015.

Es handele sich um die kleinste arktische Eisfläche in einem Oktober seit Beginn dieser Aufzeichnungen 1979, schreibt die NOAA. "Es fehlt eine Eisfläche von der Größe Alaskas und Texas' zusammen." In der Antarktis, also auf der Südhalbkugel, war die Eisfläche im Oktober um vier Prozent kleiner als üblich.

Ohne eine Eisschicht, die die Sonnenstrahlen reflektiert, steigen jedoch die Meerestemperaturen. "Die Ozeane spielen verrückt", resümiert die NOAA mit Blick auf arktische Regionen und starke Stürme in der Beringsee. Auch Hurrikans wie Matthew, der im Oktober weite Teile Haitis und den Südosten der USA verwüstete, werden durch steigende Meerestemperaturen angetrieben.

Deutschland heizt sich auf

In Deutschland setzt sich der Trend zu einem generellen Temperaturanstieg ebenfalls fort. Mit Ausnahme des Oktobers und Novembers waren alle Monate wärmer als in den Vorjahren.

Der September 2016 galt mit seinem spätsommerlichen Wetter sogar als extrem warm. Mit einer Durchschnittstemperatur von 16,8 Grad lag er um 3,5 Grad über dem Durchschnitt des 30-Jahre-Vergleichs. Am 12. September wurden in Bernburg an der Saale heiße 34,4 Grad gemessen.

Doch nicht nur die Temperaturen stiegen - der Sommer 2016 war geprägt durch eine ungewöhnlich lange Serie von Gewittern, die in einigen Regionen große Schäden anrichteten. Mehrere Menschen kamen durch Blitzschläge ums Leben. Heftiger Gewitterregen trug ebenso wie Hitzeperioden dazu bei, dass etwa die Getreideernte vielerorts schlecht ausfiel.

Mit Taifunen oder Hurrikans, die in Südostasien und der Karibik Schneisen der Verwüstung schlagen, sind diese Gewitterstürme zwar nicht zu vergleichen. Dennoch: "Unsere Gesellschaft ist einigermaßen auf Hochwasser und ähnliches vorbereitet, aber nicht auf kurzfristige Ereignisse wie etwa Sturzfluten", warnt Gerhard Adrian, der Präsident des Deutschen Wetterdienstes.

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