Ermittlung wegen Mordverdachts Mann baut Unfall – und schleppt Auto ab, statt Leben zu retten
Ein Betrunkener überfährt einen 19-jährigen Fahrradfahrer – statt ihm zu helfen versucht er seine Tat zu vertuschen. Der junge Mann stirbt an der Unfallstelle. Die Polizei ermittelt wegen Mordverdachts.
Weil er zusammen mit einem Bekannten das Unfallauto abgeschleppt haben soll statt einem von ihm überfahrenen 19-Jährigen zu helfen, sitzt ein 34-Jähriger in Nordrhein-Westfalen in Untersuchungshaft. Die Ermittler werfen dem Mann versuchten Mord durch Unterlassen vor, wie die Staatsanwaltschaft Aachen am Dienstag mitteilte. Der 42-jährige Freund sollte am Dienstag wegen Beihilfe einem Haftrichter vorgeführt werden.
Die Beschuldigten hätten versucht, ihre Tat zu verdecken, hieß es. Demnach fuhren die beiden in ihren Autos in der Nacht zum Samstag alkoholisiert durch Würselen. An einem kreuzenden Feldweg übersah der 34-Jährige, der keinen Führerschein besitzt, laut Ermittlern aus Unachtsamkeit den 19-Jährigen auf seinem Fahrrad. Der Beschuldigte habe den jungen Mann mit seinem Auto erfasst, wodurch er auf die Windschutzscheibe und auf den Boden geschleudert wurde.
Beide Beschuldigte sollen den Unfall bemerkt, aber keine Rettungsmaßnahmen eingeleitet haben. Stattdessen sei der 42-Jährige nach Hause gefahren, um ein Abschleppseil zu holen. Er habe den 34-Jährigen mit seinem Auto von der Unfallstelle gebracht, um die Vortat zu verdecken. Das Opfer starb noch am Unfallort an seinen schweren Verletzungen.
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Am Montag wurde der 34-Jährige unter anderem wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes durch Unterlassen dem Haftrichter vorgeführt und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Er habe durch sein Verhalten den Tod des 19-Jährigen billigend in Kauf genommen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Jedoch könne nicht festgestellt werden, ob sofortige Rettungsmaßnahmen erfolgreich gewesen wären.
- Nachrichtenagentur AFP