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Russischer Impfstoff Sputnik V wohl zu 91 Prozent wirksam

Von afp
02.02.2021Lesedauer: 3 Min.
Russlands Impfstoff "Sputnik V": Bisher lagen kaum Erkenntnisse zu seiner Wirksamkeit vor.
Russlands Impfstoff "Sputnik V": Bisher lagen kaum Erkenntnisse zu seiner Wirksamkeit vor. (Quelle: Pavel Aleksandrov/TASS/imago-images-bilder)
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Auch Russland hat einen Corona-Impfstoff entwickelt. Bisher war seine Wirksamkeit umstritten. Nun verΓΆffentlichten Forscher neue Untersuchungen zu "Sputnik V" – und die sind vielversprechend.

Der russische Corona-Impfstoff Sputnik V ist laut einer Studie zu mehr als 90 Prozent wirksam. Nach der am Dienstag von der renommierten britischen Fachzeitschrift "The Lancet" verΓΆffentlichten Untersuchung schΓΌtzte das Vakzin in der dritten und letzten Phase der klinischen Studien 91,6 Prozent der Probanden vor einer symptomatischen Covid-19-Erkrankung. Nach Angaben der Autoren wurde der Impfstoff von den Studienteilnehmern zudem gut vertragen.

Russland hatte bereits im Dezember damit begonnen, Risikogruppen mit Sputnik V zu impfen und im Januar seine großangelegte Impfkampagne gestartet. Zugelassen worden war das vom russischen Gamaleja-Forschungszentrum entwickelte und nach einem sowjetischen Satelliten benannte Vakzin in Russland schon im August – noch vor dem Abschluss der Phase-III-Studien.

Schnelles Vorpreschen wurde scharf kritisiert

Dieses Vorgehen war international auf scharfe Kritik und Vorbehalte gestoßen. Russische Angaben, wonach Sputnik V eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent hat, konnten von unabhÀngiger Seite zunÀchst nicht überprüft wurden.

Die von unabhΓ€ngigen Experten ΓΌberprΓΌften Studienergebnisse in "The Lancet" bestΓ€tigen nun die russischen Angaben. Die Auswertung der Daten von 20.000 Probanden ΓΌber 18 Jahren aus den Phase-III-Studien ergab demnach tatsΓ€chlich eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent nach zwei Impfdosen. Damit weist Sputnik V eine Γ€hnliche Wirksamkeit auf wie die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna, die ebenfalls zu ΓΌber 90 Prozent wirksam sind.

Die Entwicklung von Sputnik V sei wegen unangemessener Eile und Intransparenz kritisiert worden, schrieben die Experten Ian Jones von der UniversitΓ€t Reading und Polly Roy von der London School of Hygiene and Tropical Medicine in einem Kommentar zu der Studie in "The Lancet". Die nun vorgelegten Ergebnisse seien aber "klar" und "das wissenschaftliche Prinzip der Impfung wurde nachgewiesen". Damit stehe nun ein weiterer Impfstoff fΓΌr den Kampf gegen Covid-19 zur VerfΓΌgung.

Karl Lauterbach rechnet mit Zulassung

Nach Angaben des russischen Staatsfonds RDIF, der die Entwicklung des Vakzins finanziert hatte, wird Sputnik V inzwischen in mehreren LΓ€ndern auf der ganzen Welt verimpft, unter anderem in Belarus, Venezuela, Bolivien und Argentinien. Im Januar beantragten die russischen BehΓΆrden auch eine Zulassung des Impfstoffs in der EU.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hΓ€lt eine Zulassung in der EU fΓΌr wahrscheinlich. Er gehe davon aus, dass die Ergebnisse der unabhΓ€ngigen PrΓΌfung belastbar seien, sagte Lauterbach in einem GesprΓ€ch mit dem Spiegel. Die EuropΓ€ische Arzneimittelagentur Ema mΓΌsse den Wirkstoff sofort prΓΌfen, forderte der SPD-Politiker.

Spahn zeigte sich grundsΓ€tzlich offen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich am Wochenende grundsΓ€tzlich offen dafΓΌr gezeigt, Corona-Impfstoffe aus Russland oder China auch in Deutschland einzusetzen. "Wenn ein Impfstoff sicher und wirksam ist, egal in welchem Land er hergestellt wurde, dann kann er bei der BewΓ€ltigung der Pandemie natΓΌrlich helfen", sagte Spahn der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Entscheidend sei eine regulΓ€re Zulassung nach europΓ€ischem Recht.

In der Phase-III-Studie fΓΌr Sputnik V wurden 14.964 Probanden im Abstand von 21 Tagen zweimal mit dem Impfstoff geimpft. 4.902 Probanden erhielten einen Placebo. Alle Studienteilnehmer wurden zu Beginn der Studie und vor der zweiten Impfdosis auf das Coronavirus getestet – und wenn sie spΓ€ter selbst Krankheitssymptome meldeten.

Wirksamkeit bei asymptomatischen Infektionen noch unklar

Die Autoren weisen daher darauf hin, dass die Wirksamkeit gegen asymptomatische Infektionen noch weiter ΓΌberprΓΌft werden muss. Diese Studien, an denen insgesamt 40.000 Menschen teilnehmen sollen, dauern demnach noch an.

Sputnik V ist ein sogenannter Vektorimpfstoff. Dabei wird ein für den Menschen ungefÀhrliches Virus so verÀndert, dass es eine Infektion mit dem Coronavirus verhindert. Er hat den großen Vorteil, dass er bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden kann.

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Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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