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Unwetter in Deutschland: Unwetter sorgt für Erdrutsche und Überschwemmungen


Wetterdienst warnt
Unwetter sorgt für Erdrutsche und Überschwemmungen

Von dpa
Aktualisiert am 09.07.2021Lesedauer: 4 Min.
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Der Wettertrend zum Wochenende: Ein Höhentief hat Deutschland fest im Griff – und bringt neue Unwetter. (Quelle: t-online)

Heftiger Regen hat in Teilen Deutschlands zu Schäden geführt. Die Behörden eines fränkischen Landkreises riefen nach schweren Schäden die Großschadensereignislage aus. Der Wetterdienst warnt.

Unwetter haben am Donnerstag in mehreren Regionen Deutschlands Keller und Straßen unter Wasser gesetzt. Betroffen waren vor allem Teile Nordrhein-Westfalens, Bayerns und Baden-Württembergs. Auch in Schleswig-Holstein kam es zu rund 250 Einsätzen der Feuerwehr. Neben der Überflutung von Kellern und Straßen ist mit Schäden durch Hagelschlag und örtlich auch mit Blitzschäden zu rechnen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte.

Schwer betroffen ist etwa der bayerische Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim: Dort wurde aufgrund von Überschwemmungen, Erdabrutschen und entwurzelten Bäumen die Großschadensereignislage ausgerufen, wie das Landratsamt am Freitag mitteilte. Der Unterricht an den Schulen sei eingestellt worden. Zahlreiche Straßen und Wege seien in dem fränkischen Landkreis in der Nacht und am Vormittag überflutet worden. Auch viele Grundstücke und Keller standen unter Wasser.

Polizei warnt vor Flutwelle

Im etwa 20 Kilometer entfernten Herzogenaurach (Landkreis Erlangen-Höchstadt) warnte die Polizei vor einer 60 Zentimeter hohen Flutwelle auf dem Fluss Aurach. Autos, die auf einem Parkplatz in der Nähe abgestellt seien, sollten unverzüglich weggefahren werden, hieß es. Außerdem wurde etwa die Gegend um Hof getroffen: 70 Einsätze seien noch abzuarbeiten, sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Hochfranken. Keller und Straßen seien überflutet, Bäume abgeknickt. Verletzte habe es aber keine gegeben.

In Wilhermsdorf (Landkreis Fürth) sind viele Menschen ohne Strom. Es habe einen kompletten Stromausfall im Ortskern gegeben, sagte der Kreisbrandrat Frank Bauer am Freitag. Er rechne aber damit, dass der Schaden noch am Abend behoben werden könne, sagte Bauer. Neben der Ortschaft seien außerdem die Gemeinden Langenzenn und Veitsbronn von Hochwasser betroffen. Sie liegen ebenfalls am Fluss Zenn.

Autobahn in NRW überschwemmt

Im Ruhrgebiet wurde die Autobahn 42 bei Herne überschwemmt. Zwischen dem Kreuz Herne und der Abfahrt Gelsenkirchen-Bismarck seien zahlreiche Autos im Wasser stecken geblieben, hieß es am Donnerstagabend aus der Leitstelle der Autobahnpolizei. Der Streckenabschnitt wurde zwischenzeitlich gesperrt. Polizei und Feuerwehr waren unter anderem mit Pumpen im Einsatz, um die Lage zu beobachten und sich, wenn nötig, um die Feststeckenden zu kümmern.

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Die Leitstelle der Feuerwehr Herne sprach am Donnerstag von mehr als 50 Einsätzen. Den Angaben nach waren zahlreiche Keller vollgelaufen und mehrere große Ausfahrtstraßen überflutet worden.

In der Nachbarstadt Bochum musste die Feuerwehr ebenfalls zu unwetterbedingten Einsätzen ausrücken. Zweimal war dort ein Blitz in Bäume eingeschlagen, die umzustürzen drohten. Auch in der bereits vor einigen Tagen durch Überschwemmungen schwer getroffenen Stadt Fröndenberg an der Ruhr liefen wieder mehrere Keller voll.

Überschwemmungen in Baden-Württemberg

Bei Unwettern sammelte sich am Donnerstag auch in mehreren ostbayerischen Kellern das Wasser und Bäume stürzten auf Straßen. Angaben der integrierten Leitstelle Passau zufolge rückten die Einsatzkräfte in den umliegenden Landkreisen bis zum frühen Abend 122 Mal zu Unwettereinsätzen aus. Am häufigsten gingen demnach Notrufe aus dem Landkreis Rottal-Inn ein (66). Es habe sich dabei überwiegend um Wasserschäden gehandelt, sagte ein Sprecher.

Auch in Baden-Württemberg führte heftiger Regen teils zu Chaos und Verkehrsbehinderungen. In Kraichtal im Landkreis Karlsruhe liefen nach Worten einer Stadtsprecherin viele Keller voll, mehrere Straßenzüge seien überschwemmt und teils mit Schlamm bedeckt. Innerhalb weniger Minuten habe es so stark geregnet, dass das Wasser nicht mehr abfließen konnte.

Besonders betroffen war nach Angaben der örtlichen Feuerwehr auch die Gemeinde Mühlhausen-Ehingen im Landkreis Konstanz. "Ein großer Teil des Ortsteils Mühlhausen" sei dort am Donnerstagabend unter Wasser gestanden, sagte Feuerwehr-Kommandant Oliver Drescher am Freitag. "Aktuell sind wir dabei, die Regenmassen zu beseitigen."

Zu Spitzenzeiten war die Feuerwehr demnach mit 200 Kräften und 30 Fahrzeugen im Einsatz, 125 Notrufe waren wegen des Unwetters in der Nacht eingegangen. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen, sagte Kommandant Drescher. Auch in Ulm und im Alb-Donau-Kreis liefen nach Angaben der dortigen Leitstelle einige Keller voll, Straßen standen unter Wasser. 30 bis 40 Alarmierungen seien in der Nacht eingegangen, sagte ein Sprecher. Die Hochwasserzentrale Baden-Württemberg meldete für mehrere Flüsse im Land Hochwasser, unter anderem an Rems, Riß, Kocher und Jagst.

Umgestürzte Bäume in Tschechien

In Tschechien starben bei einem Unwetter zwei Menschen, als ein Baum auf ihr Auto stürzte. Der Fahrer habe keine Chance gehabt, rechtzeitig zu reagieren, teilte die Polizei am Donnerstagabend mit. Zwei Kinder, die auf der Rückbank saßen, wurden verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Zu dem Unfall kam es nahe der südböhmischen Stadt Pisek, knapp 90 Kilometer südlich von Prag. Bei den Toten handelte es sich Angaben der Polizei zufolge um Fremde, die angeboten hatten, die Kinder in dem Sturm nach Hause zu fahren. Die Eltern, die zu Fuß weitergingen, blieben unverletzt.

Im Südwesten Tschechiens rückten die Feuerwehren am Abend zu Dutzenden Einsätzen aus, um umgestürzte Bäume von Straßen zu räumen und mit Regenwasser vollgelaufene Keller leer zu pumpen. Auf mehreren Bahnstrecken musste der Betrieb unterbrochen werden. Erst vor zwei Wochen hatte ein Tornado im Südosten Tschechiens sechs Menschen getötet, Hunderte Menschen verletzt und rund 1.200 Häuser beschädigt.

DWD warnt vor weiteren Unwettern

Auch in den kommenden Tagen soll es vielerorts nass und ungemütlich bleiben. Der DWD kündigte wechselhaftes Wetter an. "Ein Tief drückt dem nächsten Tief quasi die Klinke in die Hand", sagte ein DWD-Meteorologe mit Blick auf die kommenden Tage. Am Samstag sorge ein kurzes Zwischenhoch für eine Wetterberuhigung mit etwas Sonne, bevor am Nachmittag von Westen her die nächste Gewitterzone heranziehe.

Vom Emsland bis zum Schwarzwald und am Alpenrand drohen dann wieder starke Gewitter, Hagel, Starkregen und Sturmböen. In der Nordosthälfte betragen die Temperaturen 20 bis 25 Grad, in der Südosthälfte steigen sie bis auf 28 Grad. Dort bleibt es länger trocken.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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