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Papst Franziskus überrascht mit ungewöhnlichem TV-Auftritt


"Perversion der Kirche"
Papst überrascht mit ungewöhnlichem TV-Auftritt

Von dpa, pdi

Aktualisiert am 07.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Papst Franziskus bei einem TV-Interview im italienischen Fernsehen: Der Pontifex wurde dabei ungewöhnlich deutlich.Vergrößern des BildesPapst Franziskus bei einem TV-Interview im italienischen Fernsehen: Der Pontifex wurde dabei ungewöhnlich deutlich. (Quelle: Vincenzo Nuzzolese/imago-images-bilder)
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Papst Franziskus spricht im Fernsehen über die Krise der katholischen Kirche und wird dabei ungewohnt deutlich. Auch nach persönlichen Dingen wird er gefragt – und verrät den Berufswunsch, den er als Kind hatte.

Aus Sicht von Papst Franziskus sind die Überheblichkeit und die Ablehnung von Veränderungen die größten Gefahren für die katholische Kirche. Das sagte der Pontifex am Sonntagabend in einem Interview mit dem italienischen TV-Sender Rai. "Das größte Übel der Kirche ist die geistliche Mondänität, eine mondäne Kirche", sagte der 85-Jährige.

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Dies führe zu Klerikalismus, also einer Überhöhung und Aufwertung der Geistlichen und Oberen in der Kirche gegenüber den Laien. "Der Klerikalismus ist die Perversion der Kirche", unterstrich der Pontifex. Er führe zu einer Starrheit und Festgefahrenheit in der Kirche, "und unter jeder Art von Starrheit gedeiht Fäule", sagte er.

Der Argentinier will Laien und einfache Gläubige viel stärker in seine Kirche einbinden. Das ist ein zentraler Punkt der großen Weltsynode, mit der Franziskus in den nächsten Jahren die katholische Kirche für die Zukunft fit machen will. Dabei müssten Nächstenliebe und die anderen Tugenden der Bibel im Fokus stehen. Was nicht passieren dürfe, ist, "dass eine Ideologie den Platz des Evangeliums einnimmt", sagte Franziskus in dem exklusiven Gespräch, für das er aus dem Vatikan in das TV-Studio zugeschaltet worden war.

Franziskus verrät seinen Berufswunsch als Kind

Papst Franziskus spricht in dem Interview aber auch über persönliche Dinge. So wollte er als Kind Metzger werden. Er erinnerte sich in dem zum Teil persönlichen Gespräch an die Kindheit, als er mit seiner Mutter und seiner Großmutter einkaufen ging. "Und da habe ich einen Metzger gesehen, der in seine Tasche das Geld steckte. Da habe ich gedacht, dass ich auch Metzger werden will – wegen des Geldes", erzählte der Pontifex und musste lächeln.

Diese Anekdote hatte der heute 85-Jährige schon vor ein paar Jahren erstmals erzählt – damals erklärte er jedoch, ihm habe am Metzgerberuf gefallen, dass man mit einem großen Messer Fleischstücke zerschneiden könne.

Papst: "Ja, ich habe Freunde"

Franziskus wurde als Jorge Bergoglio in Buenos Aires geboren und war dort bis zur Papstwahl 2013 Erzbischof. In der bekannten Sendung "Che tempo che fa", zu der das Oberhaupt der katholischen Kirche aus dem Vatikan zugeschaltet war, fragte Moderator Fabio Fazio den Papst, ob er Freunde habe. "Ja, ich habe Freunde, die mir helfen, die ich schon ein Leben lang kenne", antwortete Franziskus. "Ich brauche Freunde."

Das sei auch einer der Gründe gewesen, warum er als Franziskus nicht in die päpstliche Wohnung im Apostolischen Palast gezogen sei, sondern weiterhin im Gästehaus Santa Marta wohne. Dort könne er mit mehreren Leuten plaudern und das brauche er. "Die anderen Päpste vor mir waren Heilige. Aber als Heiliger komme ich nicht zurecht. Ich brauche menschliche Kontakte." Er habe "wenige, aber echte Freunde".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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