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Wegen Deals mit Skandalrapper Kanye West: Adidas von Investoren verklagt


Wegen Kanye-West-Deal
Adidas von Investoren verklagt

Von t-online
01.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Kanye West bei einer Oscar-Party im Jahr 2020.Vergrößern des BildesKanye West bei einer Oscar-Party im Jahr 2020. (Quelle: Rich Fury/VF20)
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Dem deutschen Sportartikelhersteller wird vorgeworfen, schon vor Jahren von Kanye Wests problematischem Verhalten gewusst zu haben.

Wegen der Zusammenarbeit mit dem Skandalrapper Kanye West haben am Freitag in den USA mehrere Anleger Klage gegen Adidas eingereicht. Das berichteten mehrere US-Medien. Die Investoren werfen dem deutschen Sportartikelriesen vor, es versäumt zu haben, finanzielle Verluste zu begrenzen und Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um das Anlegerrisiko zu minimieren.

Das "extreme Verhalten" des Rappers sei Adidas bekannt gewesen, begründen die Anleger demnach ihre Klage – lange bevor das Unternehmen die Kooperation mit West beendete. Nach antisemitischen Äußerungen des Rappers im vergangenen Jahr beendete der Sportbekleidungsriese die Zusammenarbeit mit West, der auch als Ye bekannt ist.

"Wir weisen diese unbegründeten Behauptungen entschieden zurück", hieß es in einer ersten Stellungnahme von Adidas. Man werde "alle notwendigen Maßnahmen ergreifen", um sich gegen die Vorwürfe zu wehren.

Millionenverlust für Adidas

West ist nicht an der Klage beteiligt, berichtet CNN. Der Rapper hatte für Adidas eine Schuhkollektion unter der Marke "Yeezy" entworfen. Die Schuhe galten als Verkaufsschlager, ein Paar Yeezy-Sportschuhe kosten mehrere hundert Euro.

2022 zog Adidas die Notbremse: "Adidas duldet keinen Antisemitismus und keine andere Art von Hassrede", begründete das Unternehmen den Schritt damals. "Ye's jüngste Kommentare und Handlungen waren inakzeptabel, hasserfüllt und gefährlich und verletzen die Unternehmenswerte der Vielfalt und Integration, des gegenseitigen Respekts und der Fairness."

Die Trennung von Kanye West bedeutete für Adidas einen erheblichen finanziellen Schaden: Das Unternehmen rechnet laut eigenen Angaben mit einem Verlust von bis zu 700 Millionen Euro, der sich maßgeblich aus den vielen unverkauften Yeezy-Produkten zusammensetzt.

Antisemitische Äußerungen von Kanye West

Der Rapper sorgte in der jüngeren Vergangenheit für mehrere Skandale. So leugnete er den gewaltsamen Tod von George Floyd durch einen Polizisten und behauptete faktenwidrig, Floyd sei an Drogen gestorben. In einem Interview mit dem US-Sender "TMZ" 2018 bezeichnete er Sklaverei als "(freie) Wahl".

Doch den Höhepunkt erreichte West im vergangenen Jahr, als er sich klar rassistisch und antisemitisch äußerte: Ende 2022 sagte er in einem Podcast mit einem rechten Verschwörungsideologen: "Ich liebe Nazis". Auch sehe er "einige gute Dinge bei Hitler", den er bewundere. Zuvor hatte er in einem verstörenden Video über die angeblich jüdisch unterwanderte US-Medien schwadroniert – eine bekannte und vor allem bei Neonazis verbreitete Verschwörungstheorie.

Was wusste Adidas?

Die Investoren hinter der Klage behaupten nun, dass Adidas schon länger über fragwürdige Verhalten Wests gewusst habe und dass diese vom ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Kasper Rorsted und anderen Führungskräften diskutiert worden seien. Das "Wall Street Journal" veröffentlichte Details ein angebliches Treffens von Adidas-Führungskräften 2018, wo man offenbar bereits über das Problem Kanye West gesprochen habe. Offenbar ging es darum, die Mitarbeiter, die mit West direkt zu tun haben, zu schützen und ihr Haftungsrisiko zu reduzieren.

Das "Rolling Stone"-Magazin berichtet zudem von Mitarbeitern der "Yeezy"-Kollektion, die aussagten, dass Kanye West Nacktbilder seiner damaligen Frau Kim Kardashian herumzeigte. Auch habe er Kollegen eingeschüchtert und eine "toxische Arbeitsatmosphäre" geschaffen. Adidas-Manager kannten die Zustände, so die früheren Mitarbeiter, intervenierten aber nicht, weil sie ihren "moralischen Kompass" ausschalteten.

Verwendete Quellen
  • cnn.com: Adidas sued by shareholders over its failed Ye partnership: Adidas sued by investors over Kanye West deal (englisch)
  • rollingstone.com: Kanye West Used Porn, Bullying, ‘Mind Games’ to Control Staff (englisch)
  • wsj.com: Adidas Top Executives Discussed Risk of Staff’s ‘Direct Exposure’ to Kanye West Years Ago (englisch)
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