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Politiker ruft zu Mord an Dutroux-Komplizin auf


Justiz
Politiker ruft zu Mord an Dutroux-Komplizin auf

Von dpa
Aktualisiert am 29.08.2012Lesedauer: 2 Min.
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Nach der vorzeitigen Haftentlassung der Kinderschänderin und Dutroux-Komplizin Michelle Martin eskaliert die öffentliche Entrüstung in Belgien. Der flämische Parlamentarier Jurgen Verstrepen rief indirekt zum Auftragsmord auf.

"Ohne zu scherzen, wenn wir zusammenlegen, können wir einen Albaner finden und ihn dafür bezahlen, dass er Michelle Martin kalt macht. Kandidaten?", fragte der Politiker der rechtspopulistischen "Liste Dedecker" auf seinem Twitter- und Facebook-Profil. Später fügte er hinzu: "Wenn ich es mir recht überlege, die Albaner sind zu teuer geworden - ein Junkie würde es für weniger machen."

Politiker anderer Parteien verurteilten Verstrepens Kommentare als inakzeptabel.

Widerspruch der Opferfamilien abgelehnt

Das Berufungsgericht in Brüssel lehnte nach einem langen juristischen Tauziehen den Widerspruch von Opferfamilien ab und sah keine Gründe, die gegen die Freilassung sprachen.

In Belgien ist bisher eine vorzeitige Entlassung möglich, wenn mindestens ein Drittel der Strafe verbüßt ist. Die Regierung des sozialistischen Premiers Elio Di Rupo hatte nach Protesten angekündigt, dass dies in Zukunft in besonders schweren Fällen nicht mehr erlaubt sein solle. Die Angehörigen der Opfer sollen zudem mehr Rechte auf Anhörung erhalten.

Zuflucht in Kloster

Die 52-jährige Martin will künftig fernab der Öffentlichkeit im Klarissinnenkloster in Malonne bei Namur leben. Dort traf sie am späten Dienstagabend ein. Das Kloster wurde von der Polizei mit weitem Abstand abgesperrt.

Vor dem Kloster protestierten am Dienstag rund 50 Menschen gegen das Urteil. Auch am Mittwoch wird in dem Ardennen-Ort wieder mit Protesten gegen die Unterbringung bei den Nonnen gerechnet.

Schon in den 80er Jahren im Gefängnis

Martin und ihr Ex-Mann Marc Dutroux hatten zusammen sechs Mädchen zwischen 8 und 19 Jahren entführt, vier der Opfer starben in der Gewalt des Paares. Am Dienstag wurde Martin nach 16 Jahren hinter Gittern unter Auflagen freigelassen - und damit 14 Jahre früher als ursprünglich vorgesehen.

Dutroux ist der mit Abstand bekannteste und berüchtigste Verbrecher des Königreichs. Von den drei Haupttätern ist Martin als Mittäterin die erste, die wieder in Freiheit kommt. Dutroux sitzt eine lebenslange Strafe ab, sein Komplize Michel Lelièvre 25 Jahre. Das Ehepaar verbüßte schon in den 80er Jahren wegen Entführung und Vergewaltigung von Mädchen eine Haftstrafe.

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