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Wintersturm in den USA: Zahl der Toten steigt – Rettungskräfte stecken fest


Dramatische Szenen in den USA
"Ich habe sehr traurige Nachrichten"

Von dpa, afp
26.12.2022Lesedauer: 3 Min.
Gestrandeter Krankenwagen in der Region um Buffalo: Allein in Erie County gab es 25 Tote.Vergrößern des BildesGestrandeter Krankenwagen in der Region um Buffalo: Allein in Erie County gab es 25 Tote. (Quelle: Sydney Gros-McDermid/reuters)
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Schnee und Eis haben einen Großteil der USA weiterhin fest im Griff – auch die Rettungskräfte kommen kaum voran. Die Zahl der Todesopfer steigt.

Elf Stunden saß Zila Santiago mit seinen vier kleinen Kindern an Heiligabend im Auto fest, während draußen ein Schneesturm tobte. Verzweifelt wählte der 30-Jährige den Notruf, wie die "New York Times" berichtete, doch niemand kam zur Hilfe. Die Rettungskräfte in der Stadt Buffalo im US-Bundesstaat New York steckten fest.

Meterhoher Schnee, eisige Temperaturen und orkanartiger Wind sorgten für lebensbedrohliche Verhältnisse auf den Straßen – der Bezirk hatte für Bürgerinnen und Bürger ein Fahrverbot verhängt. Gegen 5.00 Uhr morgens gelang mithilfe eines Schneepflugs dann endlich die Rettung der Familie.

Chaos in weiten Teilen des Landes

Dramatische Szenen wie diese waren in der Region rund um die Großen Seen im Nordosten der USA und an der Grenze zu Kanada am Weihnachtswochenende keine Seltenheit. Am Weihnachtswochenende zog ein heftiger Wintersturm über die USA, der in weiten Teilen des Landes für Chaos sorgte und Dutzende Todesopfer forderte.

Die Temperaturen lagen in vielen Regionen im zweistelligen Minusbereich. Bei eisigem Wind und heftigem Schnellfall war die Lage mancherorts lebensbedrohlich, vor allem an der Region und um die Großen Seen im Nordosten der USA und an der Grenze zu Kanada.

Zahl der Todesopfer in Buffalo steigt

Für viele Menschen bescherte das arktische Sturmtief "Elliott" ein Weihnachtsfest unter Extrembedingungen. Die Zahl der Todesopfer in hart getroffenen US-Stadt Buffalo ist auf 25 gestiegen. "Ich habe die sehr traurige Nachricht zu berichten, dass das Büro für medizinische Untersuchungen des Erie County Gesundheitsamtes zusätzlich zu den 13 bestätigten Todesfällen gestern weitere 12 Todesfälle bestätigt hat, was die Gesamtzahl für den Schneesturm auf 25 Todesfälle bezirksweit erhöht", sagte der Verantwortliche des Bezirks Erie County, Mark Poloncarz, am Montag.

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Auch befänden sich in der Stadt im Westen des Bundesstaates New York weiterhin viele eingeschneite verlassene Autos, Transporter und Anhänger auf den Straßen. Es gelte weiter ein Fahrverbot, die Stadt Buffalo mit knapp 300.000 Einwohnern sei "unpassierbar".

Die Gouverneurin des Bundesstaates, Kathy Hochul, sprach am Sonntag von einem "verheerenden Verlust" an Menschenleben durch den Sturm. Bereits vor Weihnachten hatte der Bundesstaat, für den eisige Winter nichts Ungewöhnliches sind, den Notstand ausgerufen.

Dicke Eisschicht auf den Straßen

Der Wintersturm hatte weite Teile der USA bereits seit dem Vorweihnachtstag im Griff. Mehr als 200 Millionen Menschen hatten Unwetterwarnungen erhalten. Auch im mittleren Westen sorgten heftige Schneefälle und orkanartige Winde für sogenannte Whiteout-Bedingungen auf den Straßen, bei denen Autofahrer durch die extrem eingeschränkte Sicht die Orientierung verlieren können. Auf Fernsehbildern waren Straßen zu sehen, die mit einer dicken Eisschicht überzogen waren. Autos und Lkws schlitterten über die Fahrbahn, krachten gegeneinander oder kamen von der Fahrbahn ab.

Landesweit kamen bei dem Wintersturm nach Angaben der Behörden in neun Bundesstaaten mindestens 47 Menschen ums Leben. Rettungskräfte und Behördenvertreter rechneten mit einer weiter steigenden Zahl an Opfern.

Viele Haushalte zeitweise ohne Strom

Hunderttausende Haushalte waren am Wochenende von Stromausfällen betroffen. Am Samstagvormittag (Ortszeit) waren zeitweise mehr als 1,6 Millionen Haushalte ohne Strom, wie die Webseite PowerOutage zeigte. Die arktische Kältefront brachte auch die Weihnachtspläne von vielen Reisenden durcheinander: Von Freitag bis Sonntag wurden nach Angaben der Flugdaten-Webseite FlightAware mehr als 10.000 Flüge gestrichen. An vielen Flughäfen herrschte Chaos. Manche wurden vorübergehend geschlossen.

Die Auswirkungen der Kältewelle waren bis in den Süden der USA zu spüren. Ernst wurde die Lage angesichts der gefallenen Temperaturen auch für Migrantinnen und Migranten an der Grenze zu Mexiko, von denen derzeit viele auf den Straßen der Grenzstädte campieren. Viele von ihnen warten auf die Aufhebung einer umstrittenen Abschieberegelung, die unter Verweis auf die Corona-Pandemie eine schnelle Zurückweisung erlaubt. Eigentlich sollte sie bereits in der vergangenen Woche auslaufen. Die US-Regierung hatte das Oberste Gericht in den USA um Aufschub bis nach Weihnachten gebeten.

Zuletzt beruhigte sich der Sturm in den meisten Bundesstaaten etwas. Nach Angaben des US-Wetterdienstes verlagerte sich das Zentrum der arktischen Kaltfront Richtung Norden und wanderte in den Osten Kanadas. In der Region um die Großen Seen gab es weiterhin starke Schneefälle und eisigen Wind.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, afp
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