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Brutales Verbrechen in Italien: Händler in Einkaufsstraße totgeschlagen


Küstenort Civitanova Marche
Händler in italienischer Einkaufsstraße zu Tode geprügelt

Von dpa
Aktualisiert am 31.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Einsatz der italienischen Polizei (Archiv): Ein Mann schlug am Freitag einen Straßenhändler tot.Vergrößern des BildesEinsatz der italienischen Polizei (Archiv): Ein Mann schlug am Freitag einen Straßenhändler tot. (Quelle: Artur Widak/imago images)
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Der Angriff auf einen Straßenhändler in Italien hat landesweit Entsetzen ausgelöst. Dem Opfer kam trotz zahlreicher Passanten offenbar niemand zu Hilfe.

In Italien hat die Tötung eines Straßenhändlers im Adriaküstenort Civitanova Marche am helllichten Tag großes Entsetzen ausgelöst. Der 39-jährige Nigerianer sei am Freitagnachmittag von einem 32 Jahre alten Italiener angegriffen und zu Tode geprügelt worden, erklärte die Polizei in der mittelitalienischen Kleinstadt am Samstag auf einer Pressekonferenz.

Der mutmaßliche Täter habe sein Opfer verfolgt, mit dessen Krücke zu Fall gebracht und mehrmals zugeschlagen. Anschließend habe er das Handy des Mannes mitgenommen. Die Polizei nahm den Mann wegen des Verdachts auf vorsätzliche Tötung und Raub fest.

"Dieser Typ war grausam"

"Es war unmöglich, die beiden zu trennen, dieser Typ war grausam", sagte ein Augenzeuge der Zeitung "La Repubblica" vom Sonntag. Er habe ihn angeschrien: Hör auf, du bringst ihn um. Danach habe er die Krücke weggetreten, aber der Angreifer sei mit bloßen Händen weiter auf den 39-Jährigen losgegangen.

Nur wenige Minuten dauerte das Verbrechen auf der sonst belebten Einkaufsstraße im Zentrum der Stadt. Online kursierte ein Video, auf dem zu sehen war, wie der Angreifer sein Opfer noch am Boden liegend attackierte. Im Hintergrund sind Menschen zu hören, die "hör auf" oder "rufe jemand doch die Polizei" schreien.

Ermittler sehen keine Anzeichen für rassistische Tat

Der Fall löste landesweit Entsetzen aus, weil offenbar niemand zu Hilfe kam. Im italienischen Fernsehen sagte ein Passant, der Mann sei nur wegen seiner Hautfarbe getötet worden. Die Polizei hingegen betonte, es gäbe keine Anzeichen für eine rassistische Tat.

Als Auslöser des Verbrechens vermuteten die Ermittler eine übertriebene Reaktion des Verdächtigen, als das Opfer versuchte, dem Mann und seiner Partnerin etwas zu verkaufen und danach um eine Spende bat. Der Mann war laut Medienberichten ein bekannter Straßenhändler in der Gegend.

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Der Angreifer ließ über seine Anwältin bekanntgeben, dass es ihm Leid tue. Er bitte die Familie des Toten um Entschuldigung. Laut "La Repubblica" will die Anwältin ein Gutachten anfordern, weil ihr Mandant psychische Probleme haben soll.

Regionalpräsident kritisiert "wahnsinnige Gewalt"

Der Regionalpräsident der Region Marken, wo Civitanova Marche liegt, sprach auf Facebook von "wahnsinniger und beispielloser Gewalt". Die Region will ihm zufolge in einem möglichen Gerichtsprozess als Zivilpartei auftreten.

Der Bürgermeister von Civitanova Marche, Fabrizio Ciarapica, traf am Samstag die Frau des Toten am Tatort, wo Menschen Blumen niederlegten. "Die Stadt ist erschüttert und gezeichnet vom Schmerz", schrieb er auf Facebook. Zahlreiche Menschen aus der afrikanischen Gemeinschaft protestierten vor Ort und riefen "We want justice" (Wir wollen Gerechtigkeit).

Auch Politiker von linken bis rechten Parteien in Rom, die gerade mitten im Wahlkampf stecken, drückten ihr Entsetzen über die Tat und den Hinterbliebenen ihr Beileid aus.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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