Nie verurteilter Kannibale stirbt in Japan
Er machte nie ein Geheimnis aus seinem Verbrechen: Nun ist der japanische Kannibale Issei Sagawa gestorben. Der MΓΆrder wurde in kleinem Kreise beigesetzt.
Der bekannte japanische Kannibale Issei Sagawa ist tot. Er sei am 24. November an einer LungenentzΓΌndung gestorben, hieΓ es in einer ErklΓ€rung seines Bruders und eines Freundes, die ein Buchverlag verΓΆffentlichte. Der aus seinen Memoiren, Interviews und einer Dokumentation bekannte MΓΆrder wurde demnach in kleinem Kreise beigesetzt. Sagawa wurde 73 Jahre alt.
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Sagawa hatte im Auslandsstudium in Paris im Jahr 1981 eine niederlΓ€ndische Studentin bei sich zuhause erschossen, vergewaltigt und ΓΌber drei Tage verteilt Teile von ihr gegessen. Als er versuchte, ihre Γberreste im Park Bois de Boulogne zu entsorgen, wurde er festgenommen.
Nach Japan abgeschoben
SachverstΓ€ndige hielten Sagawa fΓΌr unzurechnungsfΓ€hig, so dass er zunΓ€chst in einer psychiatrischen Einrichtung in Frankreich untergebracht wurde, bevor er nach Japan abgeschoben wurde. Die japanischen BehΓΆrden hielten ihn zwar fΓΌr zurechnungsfΓ€hig - da die Anklage in Frankreich jedoch fallengelassen worden war, gelang Sagawa auf freien FuΓ.
Der Japaner machte nie ein Geheimnis aus seinem Verbrechen β er schlug daraus sogar Kapital: In seinen romanartigen Memoiren (englischer Titel: "In the Fog") beschreibt er die Tat im Detail. Dem Medium "Vice" sagte er einmal, "vom Kannibalismus besessen" gewesen zu sein. "Mein Verlangen, eine Frau zu essen, hatte sich in eine Verpflichtung gewandelt."