t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaKriminalität

Mallorca | Mutmaßliche Gruppenvergewaltigung: Richter ausgetauscht


Vorfall auf Mallorca
Mutmaßliche Vergewaltigung: Richter ausgetauscht

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 18.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Player wird geladen
Mallorca: Sechs Deutsche wegen mutmaßlicher Vergewaltigung festgenommen. (Quelle: dpa)
Auf WhatsApp teilen

Fünf deutschen Urlaubern wird eine Gruppenvergewaltigung auf der beliebten Ferieninsel vorgeworfen. Bei einem Verfahren wechselt jetzt das Personal.

Überraschung im Fall der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung auf Mallorca: Eine Anwältin hat nach eigenen Angaben einen Wechsel des zuständigen Ermittlungsrichters erwirkt. Der Richter, der am Samstag fünf beschuldigte Urlauber aus Deutschland in Untersuchungshaft geschickt hatte, werde auf ihren Antrag hin durch einen anderen ersetzt, sagte die Spanierin am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Über den Richter-Tausch hatte zunächst die "Mallorca Zeitung" unter Berufung auf Gerichtskreise der Mittelmeerinsel berichtet. Ein Justiz-Sprecher in Palma bestätigte auf Anfrage diese Information.

In der Nacht auf Donnerstag sollen die Verdächtigen im Alter zwischen 21 und 23 Jahren eine noch jüngere, aber volljährige Touristin aus Deutschland in einem Hotelzimmer am Ballermann zum Sex gezwungen oder dabei tatenlos zugeschaut haben. Einer der Verdächtigen hat nach Angaben der Polizei die Tat mit seinem Handy gefilmt. Das Opfer konnte sich demnach zunächst ins Badezimmer flüchten und die Polizei alarmieren. Die Details zur mutmaßlichen Vergewaltigung lesen Sie hier.

Richter aus anderem Prozess bekannt

Der ursprüngliche Richter und die Anwältin kannten sich bereits aus einem anderen Prozess: Beide sind auch an dem Verfahren der sogenannten "Kegelbrüder" beteiligt. 13 Deutsche aus einem Kegelverein in Münster wird vorgeworfen, am 20. Mai 2022 kurz nach ihrer Ankunft einen Brand an der Playa de Palma verursacht zu haben. Sie sollen vom Balkon ihrer Hotelzimmer brennende Zigaretten und Alkohol auf das Schilfdach der Terrasse der Gaststätte geworfen haben.

Auch ein Bordell, eine Privatwohnung und Teile des angrenzenden Hotels wurden bei dem Brand beschädigt. Das Ermittlungsverfahren gegen die Männer dauert an. Lesen Sie hier mehr dazu.

U-Haft vor dem Ende?

Die Entwicklung in dem Fall um die mutmaßliche Vergewaltigung, der in Spanien auch über die Grenzen Mallorcas hinaus Aufsehen verursacht, ist nicht bedeutungslos. Da der bisher zuständige Richter Antoni Rotger als besonders rigoros und unnachgiebig gilt, verbessern sich nach übereinstimmender Einschätzung von Medien der Insel die Chancen der Beschuldigten, vielleicht schon bald auf Kaution und unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt zu werden. Die "Mallorca Zeitung" zum Beispiel sprach vor diesem Hintergrund von einem "Hoffnungsschimmer" aus Sicht der Urlauber.

Sie könnten auch darauf hoffen, bis zu einer Entscheidung, ob es zur Anklage und zum Prozess kommt, in die Heimat zurückkehren zu dürfen. In Spanien kann U-Haft bis zu zwei Jahre dauern – und unter bestimmten Umständen auch verlängert werden.

Herkunft der Verdächtigen unklar

Die Anwältin sagte der dpa, sie sei es gewesen, die die Freilassung eines sechsten Angehörigen der Freundesgruppe erreicht habe, der zunächst ebenfalls festgenommen worden war. Mallorquinische Medien berichteten unter Berufung auf Ermittlerkreise, er habe bei der richterlichen Anhörung glaubhaft versichert, er habe während der Tat auf einem Sofa geschlafen und nichts getan und mitbekommen.

Wie viele der Verdächtigen die spanische Anwältin vertreten wird, stand vorerst nicht fest. Bislang gibt es auch keine offiziellen Angaben dazu, aus welchem Bundesland die Urlauber kommen.

Über den weiteren Verlauf des Untersuchungsverfahrens im Fall der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung entscheidet fortan das Ermittlungsgericht Nummer 5 – und nicht mehr das von Richter Rotger angeführte Gericht Nummer 8. Der Tausch wurde laut "Mallorca Zeitung" mit dem Argument beantragt, Rotger sei zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Tat nicht der diensthabende Richter gewesen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • mallorcazeitung.es: "Mutmaßliche Gruppenvergewaltigung auf Mallorca: Anwältin erwirkt Wechsel des Ermittlungsrichters"
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website