Jordanien: Siebenfacher Schulmädchen-Mörder ohne Reue

Nacht 20 Jahren Haft hat Jordanien einem Bericht zufolge einen Soldaten freigelassen, der sieben israelische Schulmädchen erschossen hatte. Reue für seine Taten zeigte der frühere Soldat Ahmed al-Dakamseh nicht - im Gegenteil.

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis am Sonntag machte er auch noch herabwürdigende Kommentare über Israelis, diese seien "menschlicher Müll". Sogenannte lebenslange Haftstrafen enden in Jordanien bereits nach 20 Jahren, auch bei Tötungsdelikten.

Al-Dakamseh war 1997 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden, nachdem er die sieben Kinder im israelisch-jordanischen Grenzgebiet erschossen hatte. Zuletzt hatten Gruppen in Jordanien seine Freilassung gefordert, darunter auch die islamistische Opposition, die den ehemaligen Soldaten als eine Art Volksheld feiert.

Vorbehalte sitzen tief

Trotz des 1994 unterzeichneten Friedensabkommens gibt es in der jordanischen Gesellschaft immer noch viel Ablehnung gegenüber Israel. In dem Königreich leben viele Palästinenser.

Bei der Rückkehr in sein Heimatdorf Ibdir wurde Al-Dakamseh feierlich von Unterstützern und seiner Familie begrüßt. Angehörige der ermordeten Schülerinnen äußerten sich dagegen erbittert. "Wenn er damals 20 Jahre Haft für jedes ermordete Mädchen bekommen hätte, würde er bis zum Ende seines Lebens im Gefängnis verrotten", sagte Chesi Cohen, Vater einer der Ermordeten, der israelischen Nachrichtenseite "ynet".