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Prozessbeginn im Fall Peter de Vries: "Ich hasse euch zutiefst"


Mord an Kriminalreporter
Prozessbeginn im Fall de Vries: "Ich hasse euch zutiefst"

Von dpa, afp
Aktualisiert am 07.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Die Richter im Amsterdamer Gericht: Die Tat hatte die Niederländer schwer geschockt.Vergrößern des BildesDie Richter im Amsterdamer Gericht: Die Tat hatte die Niederländer schwer geschockt. (Quelle: imago-images-bilder)
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Vor einem Jahr wurde ein Reporter in den Niederlanden erschossen. Die Hinterleute werden in der Drogenmafia vermutet. Am ersten Prozesstag kamen die Kinder des Opfers zu Wort, der Tatverdächtige wollte nichts sagen.

Elf Monate nach dem Mord an dem niederländischen Kriminalreporter Peter de Vries hat in Amsterdam der Prozess gegen zwei Angeklagte begonnen. Der 22-jährige Hauptverdächtige Delano G. soll de Vries am 6. Juli 2021 beim Verlassen eines Fernsehstudios in Amsterdam niedergeschossen, sein mutmaßlicher Komplize Kamil E. den Fluchtwagen gefahren haben. Die Staatsanwaltschaft forderte am Dienstag lebenslange Haft für die beiden mutmaßlichen Täter.

Der erste Prozesstag war geprägt von der Aussage der Kinder des Journalisten. "Warum haben Sie ihn erschossen? Für Geld? Weil Sie nicht mit ihm einverstanden waren?", fragte Kelly de Vries, die Tochter des Journalisten. Der aus den Niederlanden stammende Verdächtige Delano G. blickte dabei nur starr in den Raum, ohne eine Regung zu zeigen.

"Die Leute werden sagen, dass er ein Held war"

"Ich hasse euch zutiefst", sagte Kelly de Vries mit Blick auf die Anklagebank. "Eure Kinder werden erkennen, was ihre Väter getan haben – zumindest kann ich auf meinen stolz sein. Die Leute werden sagen, dass er ein Held war."

Als die Angeklagten zuvor im Gerichtssaal mit Aufnahmen verschiedener Überwachungskameras konfrontiert worden waren, hatte Kelly de Vries darum gebeten, den Gerichtssaal zu verlassen. Eine der Aufnahmen zeigte, wie die beiden Männer unter anderem kurz vor dem Attentat vor einem Café in der Nähe des Tatorts entlang liefen.

Delano G. schweigt

Auch die Tat wurde aus einiger Entfernung von Überwachungskameras aufgenommen. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie de Vries eine Straße überquert und von hinten erschossen wird. Der 64-jährige Journalist erlag neun Tage später seinen Verletzungen.

Nach dem Abspielen der Aufnahmen im Gerichtssaal fragte der Richter Gert Oldekamp den Angeklagten Delano G.: "Waren Sie der Mann, der Peter R. de Vries erschossen hat?". Der 22-Jährige berief sich auf sein Schweigerecht. Sein 36-jähriger polnischer Mitangeklagte erklärte, er habe den Journalisten nicht getötet.

"Ich war nur der Fahrer"

Der Richter verlas dann eine Abschrift von Handy-Nachrichten, die von einem Telefon abgeschickt wurden, auf dem die DNA von Delano G. nachgewiesen wurde. Wenige Minuten nach dem Attentat auf de Vries wurde von dem Telefon aus eine Nachricht gesendet, in der es hieß: "Er ist tot, KK, tot."

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Die beiden Angeklagten wurden kurz nach der Tat auf der Autobahn gefasst. Im Auto wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch die Tatwaffe sichergestellt. Auch ein Handy mit belastenden Text-Nachrichten sei gefunden worden.

Der Pole Kamil E. (36) mit Wohnsitz in den Niederlanden soll das Fluchtauto gefahren haben. Er bezeichnet sich aber als unschuldig. "Ich habe niemanden ermordet. Ich war nur der Fahrer", sagte er dem Gericht. Er habe den ebenfalls angeklagten Delano G. aus Rotterdam abgeholt und nach Amsterdam gebracht. Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass beide im Auftrag handelten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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