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Mexiko: "Drogenboss der Drogenbosse" Rafael Caro Quintero festgenommen


In Gebüsch versteckt
"Drogenboss der Drogenbosse" in Mexiko festgenommen

Von dpa
Aktualisiert am 16.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Festnahme in Mexiko: Dem Drogenboss Rafael Caro Quintero droht die Auslieferung in die USA.Vergrößern des BildesFestnahme in Mexiko: Dem Drogenboss Rafael Caro Quintero droht die Auslieferung in die USA. (Quelle: Arturo Hernández /Eyepix Gro/eyepix via ZUMA Press Wire/dpa-bilder)
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Der von den USA meistgesuchte mexikanische Drogenboss Rafael Caro Quintero ist nicht mehr auf freiem Fuß. So gelang der Marine seine Festnahme.

Einst war er einer der mächtigsten Kriminellen Mexikos, nun ist er im Gebüsch aufgespürt worden: Rafael Caro Quintero, der von den USA meistgesuchte mexikanische Drogenboss, ist in Mexiko erneut festgenommen worden. Die Nacht auf Samstag verbrachte er der mexikanischen Zeitung "El Universal" zufolge bereits im Hochsicherheitsgefängnis von Almoloya, 85 Kilometer westlich von Mexiko-Stadt, wo er laut der Generalstaatsanwaltschaft des nordamerikanischen Landes untergebracht werden sollte.

Die Marine hatte die Festnahme am Freitag (Ortszeit) bestätigt. Spürhund Max machte demnach Caro Quintero ausfindig, der in den 1980er-Jahren wie Pablo Escobar in Kolumbien als "Narco de Narcos" ("Drogenboss der Drogenbosse") galt. In einem Video war zu sehen, wie Caro Quintero, mit Jeans und Hemd bekleidet, abgeführt wurde.

Auslieferung an die USA

Der Generalstaatsanwalt der Vereinigten Staaten, Merrick B. Garland, dankte den mexikanischen Behörden in einer Mitteilung des US-Justizministeriums für die Festnahme des 69 Jahre alten Caro Quintero. Man wolle seine sofortige Auslieferung an die USA beantragen, damit er dort vor Gericht gestellt werden könne.

Caro Quintero hatte 1985 den Mord an Enrique "Kiki" Camarena, einem Beamten der US-Anti-Drogen-Polizei DEA, angeordnet. Der Mitgründer des ehemaligen Guadalajara-Kartells, des ersten großen Drogen-Kartells in Mexiko, war seit 2013 auf der Flucht.

Nicht seine erste Festnahme

Damals war er nach 28 von 40 Jahren Haft wegen angeblicher Verfahrensfehler auf freien Fuß gesetzt worden. Der Oberste Gerichtshof Mexikos hob diese Entscheidung auf, da war Caro Quintero aber bereits untergetaucht. Das Außenministerium in Washington setzte ein Kopfgeld von 20 Millionen US-Dollar auf ihn aus. "Die Festnahme ist für die Vereinigten Staaten sehr, sehr wichtig, weil Caro Quintero der Drahtzieher hinter dem Mord an unserem Agenten Enrique "Kiki" Camarena war", sagte der ehemalige DEA-Chef für internationale Operationen, Mike Vigil, dem Nachrichtenportal "Sin Embargo".

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Der Drogenboss wurde in der Ortschaft San Simón in den Bergen des nordwestlichen Bundesstaates Sinaloa am Freitag von der Marine festgenommen. Zuletzt soll er das kleinere Caborca-Kartell angeführt haben.

14 Tote bei Helikopterabsturz

Beim Absturz eines Marine-Hubschraubers nach der Festnahme Caro Quinteros ebenfalls in Sinaloa kamen 14 Passagiere ums Leben. Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador bedauerte den Verlust und drückte den Familien der Verstorbenen in sozialen Netzwerken sein Beileid aus. Zudem wurde ein Beamter schwer verletzt. Sie alle hätten den Einsatz für die Festnahme unterstützt. Der Absturz geschah danach beim Landen in der Ortschaft Los Mochis, die Ursachen würden untersucht.

Vor wenigen Tagen war López Obrador bei einem offiziellen Besuch in Washington von seinem US-Kollegen Joe Biden empfangen worden. Die Festnahme des ehemals mächtigsten Drogenbosses Mexikos könnte als Geste des guten Willens von Mexiko gegenüber Washington interpretiert werden, nachdem es zu Spannungen in den Bereichen Sicherheit, Investitionen und Migration gekommen war.

In Mexiko sind nach Angaben der International Crisis Group rund 200 kriminelle Gruppen aktiv. Sie sind unter anderem in Drogenhandel, Entführung, Erpressung und Benzindiebstahl verwickelt. Manche kämpfen auch um Kontrolle über legale Geschäfte wie den Avocado-Anbau. Seit der nordamerikanische Staat 2006 damit begann, den sogenannten Drogenkrieg militärisch zu führen, hat die Spirale der Gewalt Hunderttausende Menschen das Leben gekostet. Mehr als 100.000 Menschen gelten in Mexiko als verschwunden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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