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Amoklauf von Winnenden: Eltern von Tim K. sprechen über die Tat


Amoklauf von Winnenden
Eltern von Tim K. sprechen über die Tat

Von dpa, afp, t-online
18.05.2014Lesedauer: 2 Min.
Tim Kretschmer (r.)Vergrößern des BildesTim Kretschmer (r.) erschoss 15 Menschen und sich selbst: der Amokläufer von Winnenden drei Jahre vor der Tat (Quelle: dpa-bilder)
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Die Eltern des Amokläufers von Winnenden, Tim K., haben sich fünf Jahre nach der Tat erstmals gegenüber Medien über den Amoklauf und dessen Auswirkungen auf ihr Leben geäußert. Sie bedauere sehr, dass ihr Sohn so viel Leid in die Welt gebracht habe, sagte seine Mutter der "Welt am Sonntag".

Ute K. sagte der Zeitung, sie habe ihren Sohn schon lange vor dem Amoklauf im Jahr 2009 verloren. Warum das geschehen sei und warum sie die Absichten ihres Sohnes nicht bemerkten, könnten sie sich bis heute nicht erklären. "Den Tim K., der diese Tat begangen hat, den kannte ich nicht", so die Mutter weiter.

Eltern erwarten kein Mitgefühl

Auf Mitgefühl hoffen sie nicht. Man könne natürlich nicht erwarten, dass jemand um ihren Sohn trauere oder ihn vermisse, wird die Mutter zitiert. Es sei aber nicht so, dass der Amokläufer von Winnenden nie geliebt worden sei und nun nicht mehr geliebt werde.

Nach dem Amoklauf hatten die Eltern den Namen geändert und die Tochter auf eine Schule ins Ausland geschickt, inzwischen studiere sie unter geändertem Namen in Deutschland.

Anonym bestattet

Bestattet haben die Eltern ihren Sohn nach eigenen Angaben anonym in einem Friedwald, der mehrere Autostunden von Winnenden entfernt liegt. Die Polizei habe damals von einer normalen Beerdigung abgeraten.

"Die Polizei warnte vor einem Begräbnis, man könne nicht für die Sicherheit der Beerdigungsteilnehmer garantieren, und man könne auch nicht garantieren, dass niemand das Grab schänden wird", sagte der 55-jährige Jörg K..

"Vielleicht werden wir es doch irgendwann schaffen, den Namen unseres Sohnes an das Grab zu schreiben."

"Amok-Museum" vorgeschlagen

Die Eltern gaben an, in den Wochen nach der Tat regelrecht geflüchtet zu sein. Nach der Tat verkaufte der Vater das Familienhaus. Einer der Kaufinteressenten habe "ein Amok-Museum daraus machen" wollen. Daraufhin habe er lieber einen anderen Käufer gesucht.

Der damals 17-jährige Tim hatte am 11. März 2009 in der Albertville-Realschule in Winnenden und Wendlingen mit der Pistole seines Vaters 15 Menschen erschossen und anschließend sich selbst getötet. Der Vater war später zu einer Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren verurteilt worden, weil er die Waffe nicht ordnungsgemäß weggesperrt hatte.

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