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Irak-Krieg: Saddam Husseins Chefdiplomat Tarik Asis ist tot


Saddam Husseins Chefdiplomat
Früherer irakischer Außenminister Tarik Asis in Haft gestorben

Von afp, dpa
05.06.2015Lesedauer: 2 Min.
Der frühere irakische Außenminister Tarik Asis und Vertraute von Iraks Diktator Saddam Hussein ist nach jahrelanger Krankheit in Haft gestorben.Vergrößern des BildesVerurteilter Kriegsverbrecher, Ex-Außenminister des Irak und Vertraute von Iraks Diktator Saddam Hussein: Tarik Asis (1936-2015). (Quelle: Reuters-bilder)
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Tarik Asis

Asis hatte jahrzehntelang führende Positionen in der irakischen Regierung inne. Von 1979 bis 2001 war er Außen- und Informationsminister des irakischen Machthabers Saddam Hussein sowie 1983 bis 2003 Vize-Regierungschef - und damit das Gesicht und die Stimme des Regimes in Bagdad.

Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Asis hatte sich nach der US-Invasion 2003 im Irak den US-Truppen gestellt und stand anschließend mehrfach wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht. Der wortgewandte Politiker, der fließend Englisch sprach und sich stets höflich und freundlich nach außen gab, wurde 2009 zu 15 Jahren Haft verurteilt. Im August desselben Jahres folgten sieben weitere Jahre wegen der systematischen Verfolgung irakischer Kurden in den 80er Jahren. Giftgasangriffen, die er zu verantworten hatte, fielen zehntausende Kurden zum Opfer.

Im Oktober 2010 dann wurde er wegen der Unterdrückung und Verfolgung schiitischer Parteien in den 1980er Jahren zum Tode verurteilt, doch wurde das Urteil vom Präsidenten nicht unterzeichnet. Im Gegensatz zu Saddam entging er damit der Hinrichtung.

Einziger Christ in Saddams Führungskreis

Asis, der am 28. April 1936 in Mossul in einer Familie chaldäischer Christen geboren wurde und ursprünglich den Namen Michail Juhanna trug, war der einzige Christ in der irakischen Führung. Der Politiker, der für seine Vorliebe für Zigarren und Whisky bekannt war, gehörte zu den ältesten Vertrauten Saddam Husseins, den er bereits seit den 50er Jahren kannte.

Seit 1963 gehörte Asis zur Führung der nationalistischen Baath-Partei, der er sich angeschlossen und dort auch Saddam Hussein kennengelernt hatte. Dort war der ausgebildete Journalist zunächst für Propaganda und Organisation zuständig. Nach der Machtübernahme durch die Partei 1968 leitete er zunächst das Regierungsblatt "Al-Thawra", bevor er Informationsminister wurde.

Erst nach US-Invasion stellte sich Asis

Als Saddam Hussein 1979 an die Macht kam, wurde er Mitglied des obersten Entscheidungsgremiums, des Revolutionären Kommandorats. Während des Ersten Golfkrieges gegen den Iran von 1980-88 spielte Asis eine wichtige Rolle dabei, im Westen um Unterstützung zu werben. Er vertrat auch den Irak bei den Friedensverhandlungen mit Teheran. Nach dem US-Angriff im März 2003 hielt Asis bis zuletzt zu Saddam Hussein, ergab sich aber nach dessen Sturz der US-Armee.

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