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Botswana: Elefanten für Deutschland? Drohung ging auch an Großbritannien


Nächste Drohung
Botswana will Tausende Elefanten an weiteres Land "abschieben"

Von dpa, ams

04.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Elefanten in Botswana. (Archivbild)Vergrößern des BildesElefanten in Botswana. (Archivbild) (Quelle: klaus Lang/imago)
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Über 20.000 Elefanten will Botswanas Präsident nach Deutschland "abschieben". Eine ähnliche Drohung bekam zuvor ein weiteres Land.

Eine nicht ganz alltägliche Drohung hat vor wenigen Tagen die Bundesregierung erhalten: Der Präsident von Botswana, Mokgweetsi Masisi, will 20.000 Elefanten nach Deutschland "abschieben". Der Grund: Er ist sauer auf Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne), die die Einfuhr von Jagdtrophäen der Tiere verbieten möchte. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung bestätigte die Ministerin, dass es auf EU-Ebene Gespräche über eine entsprechende Regelung gebe.

Die "Abschiebe"-Drohung gilt aber nicht exklusiv für Deutschland. Nach britischen Medienberichten drohte die Regierung des afrikanischen Landes auch dem Vereinigten Königreich. Politiker aus Botswana hätten damit gedroht, 10.000 Elefanten zum Londoner Hyde Park zu schicken. Die Briten sollen auf diese Weise lernen, wie es ist, mit den Tieren zu leben, berichtet der britische TV-Sender Sky News.

In einem Interview vom 23. März kritisiert Masisi auch ein auf der Insel geplantes Verbot für Jagdtrophäen. Das Vorhaben sei nicht nur "herablassend", sondern auch ein "Wiederaufleben einer kolonialen Eroberung". Er betonte dabei die Autonomie von Botswana als souveräne, demokratische Republik.

Präsident verteidigt Trophäenjagd

Der Präsident des südafrikanischen Landes verteidigte die Trophäenjagd. Im Gegensatz zur Keulung wählten Jäger bewusst die Tiere aus. Bei der Keulung dagegen handele es sich um eine "wahllose Eliminierung einer ganzen Herde, von Mutter, Vater und Großvater". Das ist "nicht dasselbe wie die Jagd", so Masisi. Die Jagd ist seit 2019 in dem Land wieder erlaubt.

Doch nicht nur der Präsident des Landes zeigte sich erbost. Auch der Umwelt- und Tourismusminister von Botswana, Dumezweni Mthimkhulu will die Trophäenjagd beibehalten. Es sei eine Möglichkeit, den Wildtierbestand in dem Land zu kontrollieren, aber auch eine Einnahmequelle für Gemeinden, so der Minister. Dieser gab aber Entwarnung: Es sei nur ein "rhetorisches Angebot an die Engländer", damit sie die Probleme seines Volkes verstehen können.

Großbritannien hält an Vorhaben fest

Die Zahl an Elefanten habe sich fast verdreifacht, von 50.000 im Jahr 1984 zu 130.000 heute. Das habe "sehr viel Chaos" verursacht, so Mthimkhulu. Die Tiere seien im "permanenten Konflikt mit den Menschen", sagte er bei Sky News. Er berufe sich auf Wissenschaftler, die schätzen, dass 50.000 Elefanten in ihrem natürlichen Lebensraum überleben können.

Die britische Umweltministerin Rebecca Pow (Tories) lässt sich davon nicht beeindrucken. Sie wolle einen Gesetzesentwurf des Oppositionspolitikers John Spellar (Labour) unterstützen. Wie in Deutschland geplant soll dann auch in Großbritannien die Einfuhr von Jagdtrophäen verboten werden. Es solle sichergestellt werden, dass Trophäenjäger "keinen zusätzlichen Druck auf bereits bedrohte Arten ausüben", berichtet Sky News.

Nach eigenen Angaben habe Botswana bereits 8.000 Elefanten an das Nachbarland Angola abgegeben. "Und genauso möchten wir ein solches Geschenk der Bundesrepublik Deutschland anbieten", sagte Masisi. "Wir akzeptieren kein Nein."

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