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Russischer Soldat berichtet von Odyssee in Seuchen-Zug – "mehrere Herzinfarkte"


Coronavirus an Bord
Russischer Soldat berichtet von Odyssee in Seuchen-Zug

Von t-online, mk

Aktualisiert am 06.10.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 170012093Vergrößern des BildesMobilisierte russische Männer besteigen einen Zug in Krasnoyarsk: "Niemand kümmert sich um uns". (Symbolfoto) (Quelle: IMAGO/Andrei Samsonov)
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In einem russischen Militärzug grassiert offenbar Covid-19. Die Soldaten werden angeblich sich selbst überlassen.

Hunderttausende Männer, die aus dem ganzen Land in beengten Verhältnissen zusammenkommen: Die Mobilisierung in Russland bietet dem Coronavirus ideale Bedingungen. Jetzt hat der Erreger angeblich eine komplette russische Einheit an Bord eines Zuges erwischt.

"Wir hatten schon in den ersten Tagen Probleme mit Atemwegserkrankungen", berichtet ein Angehöriger der russischen Taman-Division auf Telegram. Dann habe die ganze Einheit zehn Stunden lang an einem Bahnsteig warten müssen, die Soldaten seien gezwungen gewesen, am Boden zu schlafen. "Inzwischen gibt es mehr Kranke als Gesunde an Bord, ich habe den Eindruck, alle sind richtig krank." Am 29. September sei seine Einheit zusammen mit anderen in den Zug Richtung Südrussland gesetzt worden, ohne klares Ziel oder Aufgabe. Inzwischen würden sie wieder Richtung Norden fahren.

"Gab schon mehrere Herzinfarkte"

Der Bericht des Soldaten wurde auch auf Twitter weiterverbreitet, wo der Russland-Kenner Chris Owens eine Übersetzung anbot:

"In dieser ganzen Woche habe ich weder Ärzte noch Kommandeure gesehen", berichtet der Soldat weiter. Seine Einheit habe sich inzwischen selbst isoliert, aber wohl vergeblich. "Ich selbst habe Geruchs- und Geschmackssinn verloren, bei anderen ist es dasselbe. Daher nehmen wir an, dass es sich um das Coronavirus handelt. Medizinische Hilfe gibt es aber nicht, niemand wird uns behandeln", berichtet der anonyme Soldat. Dabei gebe es in seiner Einheit mehrere Männer mit chronischen Krankheiten, die ohne medizinische Untersuchung eingezogen worden seien. "Inzwischen gab es schon mehrere Herzinfarkte."

Mit dem Video will der Soldat offenbar eine Verbesserung der Lage seiner Einheit erreichen: "Wir wollen nicht ernsthaft krank werden, wir werden nicht einfach in diesem Seuchen-Zug sitzen bleiben. Und wenn unsere Kommandeure uns deswegen Probleme machen wollen, gehen wir an die Öffentlichkeit."

Unabhängig bestätigen lassen sich die Schilderungen des Mannes nicht, doch sie decken sich mit vielen anderen Berichten über chaotische Zustände bei der Teilmobilmachung in Russland. Kremlchef Putin ordnete sie am 21. September an, um Soldaten für den Krieg gegen die Ukraine zu bekommen. Laut Kreml sollen 300.000 Männer eingezogen werden, es gibt jedoch Hinweise, dass die tatsächliche Zahl weit höher liegen könnte.

Verwendete Quellen
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