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Ukraine-Krieg: Angriff auf Kiew entlarvt Putins "Wunderwaffe"


Russische Terrorangriffe
"Der Mythos Hyperschall-Rakete ist Geschichte"


Aktualisiert am 17.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ein russisches MiG-31-Kampfflugzeug mit einer Kinschal-Rakete (Archivbild): Die Ukraine meldet den Abschuss mehrerer der gefürchteten Waffen. (Quelle: Sefa Karacan/Anadolu Agency/getty-images-bilder)

Ein heftiger Luftangriff hat die Menschen in Kiew aus dem Schlaf gerissen. Doch die westliche Flugabwehr schützte die Stadt wohl überraschend effektiv.

Achtmal ist Kiew allein in diesem Monat zum Ziel russischer Luftangriffe geworden, besonders heftig am frühen Dienstagmorgen. 18 Raketen und acht Kamikaze-Drohnen haben Putins Truppen nach Angaben der ukrainischen Armee auf die Hauptstadt abgefeuert. Es sei ein komplexer Angriff aus verschiedenen Richtungen gewesen, "mit einer Höchstzahl von Raketen in einem sehr kurzen Zeitraum".

Video | Aufnahmen zeigen Blitze und Explosionen über Kiew
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Quelle: t-online

Doch aus russischer Sicht war die nächtliche Attacke wohl ein Flop. Drei Menschen seien durch Trümmerteile verletzt worden, doch größere Schäden blieben bei dem Angriff aus. Mit ihren von Deutschland und den USA gelieferten Flugabwehrsystemen vom Typ Patriot und Iris-T ist es den Ukrainern offenbar gelungen, sämtliche Geschosse über Kiew abzufangen – auch alle sechs Überschallraketen vom Typ Kinschal ("Dolch"), die der Kreml gerne als unbesiegbare "Wunderwaffe" feiert.

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"Es war super laut, es war gruselig"

Anfang Mai meldete die Ukraine zum ersten Mal, eine solche aus der Luft abgefeuerte Rakete abgeschossen zu haben – das galt bis dahin als kaum machbar, selbst mit modernen, westlichen Abfangsystemen. "Wenn man beim ersten Abfangen einer Kinschal noch darüber nachdenken durfte, ob das ein Zufall war, ist nun der Mythos der Hyperschallrakete Geschichte geworden", schreibt der ukrainische Journalist Denis Trubetskoy auf Twitter: "Danke, USA und Deutschland, für Patriot und Iris-T. Danke an die ukrainische Flugabwehr."

Trubetskoy, der in Kiew lebt, schildert seine Eindrücke aus der Nacht so: "Es war extrem seltsam, um 3 Uhr den Luftkampf zwischen Patriot und Kinschal-Raketen so nah zu erleben. Sah nach 'Star Wars' aus. Aber im Endeffekt war es eine richtig schlechte Nacht für Russland." Trubetskoy hält die Angaben der ukrainischen Armee, alle Geschosse abgefangen zu haben, für glaubhaft: "Es war super laut, es war gruselig, nach direkten Einschlägen hörte es sich aber nie an."

Nato-Armeen fürchten die Kinschal

Wegen ihrer kaum zu berechnenden Flugbahn und ihrer extrem hohen Geschwindigkeit von mehr als 6.000 Kilometern pro Stunde ist die Kinschal auch in Nato-Armeen gefürchtet. Sie wird aus großer Höhe von einem Kampfflugzeug aus abgefeuert und startet erst dann ihr eigenes Triebwerk. Die Rakete kann fast 500 Kilo Sprengstoff oder einen Nuklearsprengkopf tragen und Ziele in bis zu 2.000 Kilometer Entfernung treffen.

Seit Beginn des Krieges soll Russland schon mehrfach Ziele in der Ukraine mit der Kinschal zerstört haben. Im Arsenal des Kremls sollen sich aber nur noch wenige Dutzend Exemplare der Rakete befinden.

Unklar ist bislang, mit welchem Waffensystem es den Ukrainern gelungen ist, die Kinschal-Raketen abzufangen. Deutschland und die USA hatten der Ukraine Mitte April jeweils eine Patriot-Batterie zur Abwehr russischer Luftangriffe übergeben. Vorausgegangen war ein wochenlanges Training der Bedienmannschaften. Schon vergangenes Jahr hatte Deutschland der Ukraine mehrere Flugabwehrsysteme vom Typ Iris-T geliefert. Diese haben sich laut Kiew schon mehrfach bewährt.

Unterdessen behauptete der Kreml, bei dem nächtlichen Angriff auf Kiew eine der ukrainischen Patriot-Batterien mit einer Kinschal-Rakete zerstört zu haben. Solche Angaben aus Moskau haben sich in der Vergangenheit allerdings häufig als falsch herausgestellt. Beweise blieb das russische Verteidigungsministerium bislang schuldig.

Verwendete Quellen
  • twitter.com: Tweet von @denistrubetskoy (Stand: 16. Mai. 2023)
  • Nachrichtenagentur Reuters
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