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"Taurus" für die Ukraine: So funktioniert der Marschflugkörper | Video


Marschflugkörper für die Ukraine?
Deutschlands "Bunkerbrecher": So zerstörerisch ist der Taurus

Von t-online, HM, HKA

Aktualisiert am 22.11.2024Lesedauer: 1 Min.
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Unterstützung für die Ukraine? Aufnahmen zeigen, was den Marschflugkörper Taurus so gefährlich macht. (Quelle: t-online)

Taurus-Marschflugkörper für die Ukraine – das kommt für Kanzler Scholz weiterhin nicht infrage. Aufnahmen zeigen, was den Marschflugkörper so gefährlich macht.

Spätestens seit Joe Biden der Ukraine erlaubt hat, mit US-Raketen weit auf russischem Territorium anzugreifen, diskutiert auch Deutschland wieder über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern.

Eine aktuelle Umfrage allerdings zeigt: 61 Prozent der Deutschen sind gegen eine Lieferung. Und damit auf dem Kurs, den Kanzler Scholz fährt.

Doch was macht den Marschflugkörper Taurus so gefährlich und wie genau wird er eingesetzt? Erfahren Sie die Antworten hier oder oben im Video.

Videotranskript lesenEin- oder Ausklappen

Ein Marschflugkörper rast im Gleitflug über das Meer, dann folgt eine Explosion im Zielgebiet. Diese Aufnahmen stammen von einem Bundeswehr-Übungseinsatz in Südafrika. Das Testobjekt: der Marschflugkörper “Taurus”.
Die bunkerbrechenden Lenkwaffen könnten zukünftig auch in der Ukraine eingesetzt werden. Das forderte Unions-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter.
Rund fünf Meter ist der “Taurus” lang, auf der Oberseite sind zwei ausklappbare Tragflächen angebracht, am Heck vier kleine Leitflächen. Angetrieben wird er von einem kleinen Jet-Triebwerk, das am Ende der Rakete sitzt. Es verleiht dem “Taurus” eine Marschgeschwindigkeit von rund 1.000 Kilometern pro Stunde.
Im vorderen Bereich befinden sich vier voneinander unabhängige Navigationssysteme. Sie ermöglichen es dem “Taurus”, sein Ziel zu finden, auch bei gegnerischen Störmaßnahmen. Die Flugroute ist bereits im Vorfeld ausgeplant und im Navigationssystem des “Taurus” abgespeichert.
Dahinter sitzt der Tandem-Gefechtskopf “Mephisto”, der selbst stark gehärtete Zielstrukturen wie beispielsweise Bunkeranlagen durchschlägt.
Eine Hohlladung sprengt zunächst ein Loch in das Ziel, durch das dann der sogenannte Penetrator eindringen kann. Dieses etwa zwei Meter lange, mit Sprengstoff gefüllte Wuchtgeschoss dringt mit rund 900 km/h ins Ziel ein und explodiert im Innern. Rund eine halbe Tonne Sprengstoff hat der “Taurus” geladen.
Mit einem Gesamtgewicht von 1,4 Tonnen und einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern zählt der “Taurus” zu den durchschlagskräftigsten Lenkflugkörpern der Bundeswehr. Kostenpunkt: rund eine Million Euro – pro Stück.
Die Vorteile der Marschflugkörper: Sie sind klein, was das Entdecken und Abfangen erschwert. Zudem fliegt “Taurus” in einer Höhe von lediglich etwa 50 Metern, womit er gegnerische Flugabwehrsysteme unterfliegen kann.
Etwa 600 Einheiten des “Taurus” hat die Bundeswehr in ihren Beständen, auch Spanien und Südkorea nutzen die Lenkrakete.
Die deutsche Luftwaffe startet den “Taurus” bisher von Tornado-Kampfflugzeugen aus. Ob und wie sie von Kampfflugzeugen sowjetischer Bauart, wie sie die ukrainische Luftwaffe einsetzt, gestartet werden können, ist bislang noch unklar.
Verteidigungsminister Boris Pistorius zeigte sich hinsichtlich des Vorschlags einer Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ “Taurus” an die Ukraine zurückhaltend. Auf eine hypothetische Frage wolle er keine hypothetische Antwort geben, sagte der SPD-Politiker am Dienstag am Rande des EU-Verteidigungsministertreffens in Brüssel.

Die Taurus zeichnen sich unter anderem durch ihre hohe Treffsicherheit und eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern aus. Damit will die ukrainische Armee Stellungen der russischen Truppen weit hinter der Front angreifen.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen und Material der Deutschen Bundeswehr und Taurus Systems GmbH
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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