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Russischer Agrar-Riese schickt 15.000 Mitarbeiter in Zwangsurlaub


Wirtschaftskrise in Russland
Konzern muss alle Mitarbeiter in Zwangsurlaub schicken

Von t-online, FIN

Aktualisiert am 19.05.2025 - 09:15 UhrLesedauer: 2 Min.
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Traktoren von Rostselmasch: Der russische Hersteller bekommt seine Maschinen nicht mehr verkauft. (Quelle: IMAGO/Erik Romanenko)
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Der russische Landmaschinenkonzern Rostselmasch leidet unter den wirtschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahre. Nun folgt eine drastische Antwort.

Seit dem Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 hat der russische Präsident Wladimir Putin die Wirtschaft seines Landes auf Kriegswirtschaft umgestellt. Gemäß der Statistik wuchs das russische Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 sogar um 3,6 Prozent. Dennoch betonen Experten häufig, dass die russische Volkswirtschaft an einem tiefen Abgrund steht. Einzelne Branchen drohen durch den Wegfall wichtiger Exportmärkte stark zu schrumpfen oder sogar ganz einzubrechen.

Nun gab Rostselmasch, eines der größten Unternehmen im Agrarsektor, bekannt, dass es seine insgesamt 15.000 Mitarbeiter für einen Monat beurlaubt. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Rostow am Don, unweit der ukrainischen Grenze, und ist der größte Hersteller landwirtschaftlicher Maschinen in Russland.

Die drastischen Sparmaßnahmen begründet Rostselmasch mit den abrupten Rückgängen der Nachfrage in den vergangenen drei Kriegsjahren. Dies hatte die Unternehmensführung bereits zuvor dazu gezwungen, sowohl die Produktion herunterzufahren als auch die Belegschaft zu reduzieren. Im vergangenen Monat wurden bereits 2.000 Mitarbeiter entlassen.

Dramatischer Umsatzrückgang bei landwirtschaftlichem Gerät

Laut der "Moscow Times" sind zwischen dem ersten Quartal 2021 und 2025 die Verkaufszahlen von Mähdreschern um 76 Prozent und die von Traktoren um 48 Prozent zurückgegangen. Im Jahr 2024 verzeichnete Rostselmasch ein Umsatzminus von fast 20 Milliarden Rubel (etwa 965 Millionen Euro). Die Verluste werden unter anderem auf die Sanktionen zurückgeführt, die die Verbündeten der Ukraine gegen den Kreml verhängt haben. Bereits am morgigen Dienstag könnten weitere Sanktionen beschlossen werden.

Bereits zu Beginn des Jahres hatte das Unternehmen als Teil seiner Sparmaßnahmen auf eine Vier-Tage-Woche umgestellt. "Die Bauern haben kein Geld, um sich die benötigten Maschinen zu kaufen, der Markt ist daraufhin drastisch eingebrochen", zitierte die "Moscow Times" das Unternehmen. Die einmonatige Beurlaubung bezeichnet Rostselmasch als einen vorgezogenen Jahresurlaub für die Mitarbeiter, der normalerweise im August oder September angesetzt sei. Gleichzeitig betonte das Unternehmen, dass man den Absatzmarkt aufmerksam beobachtet und sich auf eine mögliche Wiederbelebung der Nachfrage vorbereitet.

Wie aus weiteren Mitteilungen des Unternehmens und aus Presseberichten hervorgeht, orientiert sich Rostselmasch bei seinen Exporten derzeit verstärkt in Richtung Asien und den Mittleren Osten. Im Oktober 2024 berichtete das Unternehmen von einem "vielversprechenden neuen Markt" in China. Traditionell gehört die Landwirtschaft zu einem der bedeutenden Sektoren der russischen Wirtschaft.

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