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Mysteriöses Geschöpf im Golf vom Mexico entdeckt: Das Rätsel um dem seltenen Taschenhai


Mysteriöses Geschöpf entdeckt
Das Rätsel um den seltenen Taschenhai

Von ap
Aktualisiert am 24.04.2015Lesedauer: 3 Min.
Sieht ein bisschen aus wie winziger Wal: Ein junger Taschenhai wurde aus dem Golf von Mexico gefischt.Vergrößern des BildesSieht ein bisschen aus wie winziger Wal: Ein junger Taschenhai wurde aus dem Golf von Mexico gefischt. (Quelle: Mark Grace/National Oceanic Atmospheric Administration National Marine Fisheries Service Southeast Fisheries Science Center via AP)
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Er erinnert an eine Mischung aus einem Pottwal, dem Weißen Hai und einem Känguru: Der Taschenhai ist die neueste und seltenste Spezies, die vor der Küste der USA gefunden wurde.

Überraschte Wissenschaftler entdeckten eine kleine, junge Version der außergewöhnlich seltenen Hai-Art, die 2010 bei einer Forschungsreise zusammen mit anderen Kreaturen aus dem tiefen Golf von Mexiko gefischt wurde.

Drei Jahre in Kühltruhe

Das tote Exemplar verbrachte mehr als drei Jahre in einer Tiefkühltruhe und wartete darauf, identifiziert zu werden. Wie sich herausstellte, war der Taschenhai erst der zweite seiner Spezies, der jemals vom Menschen gesehen wurde. Der erste wurde vor 36 Jahren im Pazifischen Ozean vor der Küste Perus gefunden und befindet sich seither in einem russischen Museum.

Das jüngste Exemplar ist männlich, vielleicht ein paar Wochen alt und rund 14 Zentimeter lang. Seltsamerweise verfügt diese Hai-Art über zwei Taschen neben den Vorderflossen. Welchen Zweck diese haben, ist unklar.

Der Taschenhai unterscheidet sich in dieser Hinsicht von einem Känguru, das seine Tasche dazu verwendet, um Junge zu tragen. Doch gibt es nur wenige Spezies, deren "Behälter" so groß sind - sie machen etwa vier Prozent des Körpers des Hais aus.

"Wie ein kleiner Wal"

"Er ist niedlich", sagt der Biologe Michael Doosey von der Tulane University. Doosey ist Co-Autor einer Studie in einem zoologischen Magazin, die den Hai identifizierte. "Er (der Hai) sieht fast wie ein kleiner Wal aus", meint der Experte.

Der Fischereibiologe Mark Grace von der US-Behörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), hat mehr als 30 Jahre damit verbracht, eine Tüte mit Fischen nach der anderen durchzugehen, um die Tiere zu identifizieren. Es dauerte mehr als drei Jahre, bis er sich dem Ende der Tiefkühltruhe näherte. Er ließ eine Tüte auf den Tisch plumpsen und auftauen.

"Ich war mir nicht wirklich sicher, was es war", sagt Grace. "Diese Tasche drüben an der Brustflosse, ich hatte so etwas in der Art noch nie an einem Hai gesehen."

Ungewöhnliche Flecken am Bauch

Dass der Taschenhai nicht weggeworfen wurde, gleicht einem kleinen Wunder. So hatte das Labor mit der Tiefkühltruhe ein paar Mal einen Stromausfall erlitten. Als das Tier identifiziert war, wurde es für Hightech-Untersuchungen nach New York und Frankreich gebracht.

Der Hai verfügt auch über ungewöhnliche Flecken am Bauch, die bei den meisten Hai-Arten nicht vorkommen. Beim anderen, bislang gefundenen Taschenhai handelt es sich um ein weibliches ausgewachsenes Exemplar mit einer Länge von rund 43 Zentimetern. Es wird vermutet, dass ausgewachsene Weibchen dieser Spezies größer als die Männchen sein könnten.

Welche Kreaturen werden wir noch finden?

Zu der wahrlich seltsamsten Eigenschaft der Taschenhaie - den beiden Taschen am Körper - haben die Biologen Grace und Doosey eine Vermutung. Sie spekulieren, basierend auf dem in Russland aufbewahrten Exemplar, dass die Taschen möglicherweise eine Art leuchtende Flüssigkeit oder Pheromone abscheiden.

Der aus dem Golf von Mexiko gefischte Hai habe Nabelnarben, was zeige, dass er wahrscheinlich ein paar Wochen alt sei, sagt Grace. Daher glauben die Forscher, dass das Tier im Golf geboren wurde. Gefangen wurde der Taschenhai im Februar 2010 vom Schiff "Pisces", rund 300 Kilometer vor der Küste des US-Staats Louisiana. "Es gibt andere" da draußen, glaubt der Biologe Grace. "Wir haben sie nur noch nicht gefangen."

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