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Kalayci plädiert für Weihnachten ohne große Feiern


Berlin
Kalayci plädiert für Weihnachten ohne große Feiern

Von dpa
07.12.2021Lesedauer: 3 Min.
Pressekonferenz Berliner SenatVergrößern des BildesBerlinsGesundheitssenatorin Dilek Kalayci spricht im Roten Rathaus. (Quelle: Stella Venohr/dpa/dpa-bilder)
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Aus Sicht von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci gibt es bei den Corona-Infektionszahlen in Berlin zwar positive Signale, aber keinen Grund zur Entwarnung. Anlass zur Sorge sei die Situation auf den Intensivstationen, sagte die SPD-Politikerin am Dienstag nach einer Sitzung des Senats. Innerhalb der vergangenen vier Wochen habe sich die Zahl der Corona-Intensivpatienten um 110 auf 230 praktisch verdoppelt. 22,3 Prozent aller Intensivpatienten seien solche mit Corona - und es sei damit zu rechnen, dass sich der Trend fortsetze.

Entsprechend mahnte Kalayci: "Wir dürfen nicht nachlassen. Wir dürfen nicht leichtsinnig werden." Gerade über die anstehenden Feiertage sei außerdem mit mehr Ansteckungen zu rechnen. Die Gesundheitssenatorin appellierte an die Berlinerinnen und Berliner, ihre Kontakte zu beschränken und zu Weihnachten auf große Familienfeiern zu verzichten. "Nutzen Sie die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr als eine Zeit der Entschleunigung. Reduzieren Sie wirklich die Kontakte auch in dieser Zeit deutlich. Und vor allem: Silvester ist jetzt nicht die Zeit der großen Partys."

Dagegen sei an sieben der vergangenen acht Tage die Inzidenz zurückgegangen, sagte Kalayci. "Das ist eine gute Entwicklung, aber sie ist auch mit Vorsicht zu genießen", so die Senatorin. "Es ist noch keine Trendwende. Es ist noch keine Entwarnung." Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen lag am Dienstag in Berlin bei 336,8 - vor einer Woche bei 372,1.

Als Gründe für den leicht positiven Trend nannte die Senatorin die in den vergangenen Wochen beschlossenen Corona-Maßnahmen mit der Einführung von 2G oder 2Gplus-Regeln für weite Teile des öffentlichen Lebens. Zugang haben dort nur noch geimpfte und genesene Menschen (2G). Die meisten Berlinerinnen und Berliner hielten sich an die Vorgaben und seien wieder vorsichtiger bei ihren Kontakten.

Auch die Kampagne der Auffrischungsimpfungen leiste ihren Beitrag, so Kalayci. Berlin komme hier schneller voran als viele andere Bundesländer und wolle weitere Impfstellen eröffnen, etwa in den Spandau-Arkaden. Geprüft werde auch, ob eine Halle nahe des "Estrel"-Hotels in Neukölln zur Impfstelle werden kann.

Die Corona-Impfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren sollen in Berlin am 15. Dezember beginnen. Sie sollen sowohl in den Impfzentren, an Schulen wie auch an besonderen Orten wie im Zoo möglich sein, sagte die SPD-Politikerin.

Die Auslieferung des Biontech-Impfstoffs für diese Altersgruppe soll am 13. Dezember erfolgen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe allerdings nicht hundertprozentig sagen können, ob der Impfstoff in allen Ländern bereits an diesem Tag zur Verfügung stehe. "Wir wollen kein Risiko eingehen, dass der Impfstoff dann doch am 14.12. kommt, und wir haben Termine vergeben", erläuterte Kalayci. "Deswegen haben wir gesagt: Wir starten mit der Impfung der Kinder am 15.12."

Die Kapazitäten in den Impfzentren sollen bis dahin ausgebaut werden. "Es gibt in Tegel 15 zusätzliche Kabinen für Kinder, in der Messe plus zehn und auch beim ICC plus zehn Kabinen", sagte Kalayci. Für die Kinderimpfungen sei eine Terminbuchung notwendig.

Ein zweiter Baustein sei das Impfen in den Schulen. Mit der Bildungsverwaltung sei abgemacht in den Grundschulen zu beginnen, wo es passende Räumlichkeiten, also zum Beispiel große Aulen, gebe. Welche Schulen das sind, werde gerade geprüft.

"Kreatives Impfen" soll Kalayci zufolge der dritte Baustein sein. "Dort gibt es schon Planungen etwa für kindergerechte Impfungen im Naturkundemuseum und im Zoo", sagte sie. Andere Standorte im Zusammenhang mit dem Profisport, etwa beim Eishockey-Rekordmeister Eisbären Berlin oder beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC, würden noch geprüft. Impfangebote soll es Kalayci zufolge auch während der Weihnachtsferien geben.

Die von der Weltgesundheitsorganisation als "besorgniserregend" eingestufte Omikron-Variante des Coronavirus ist in Berlin inzwischen bei drei Menschen nachgewiesen worden - hinzu kommt ein Verdachtsfall. Bei den drei Menschen, deren Infektion mit der Omikron-Variante durch eine sogenannte Sequenzierung bestätigt wurde, handele es sich um zwei Reiserückkehrer aus Südafrika plus eine Kontaktperson, sagte Kalayci. Bei dem Verdachtsfall stehe eine Sequenzbestätigung noch aus.

Insgesamt sieht Kalayci derzeit keine Notwendigkeit, in Berlin eine "epidemische Notlage" zu erklären, schließt das aber nicht grundsätzlich aus: "Wenn wir diese Erfordernis sehen, dann wird das Parlament auch diesen Beschluss fassen, da gibt es eine hohe Bereitschaft", sagte die SPD-Politikerin. "Mit den Beschlüssen, die wir bisher gefasst haben, kommen wir noch ohne Parlament gut voran." Kalayci sagte, erforderlich würde das, wenn der Senat vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen zum Beispiel die Gastronomie oder Kultureinrichtungen schließen wolle. Daran sei derzeit aber nicht gedacht.

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