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Hamburg: Anwohnerparken zu günstig – wir brauchen Preise wie in Frankfurt


Hamburg-Kolumne
Anwohnerparken für 120 Euro? Das ist noch viel zu günstig

  • Katharina Grimm
MeinungVon Katharina Grimm

03.03.2024Lesedauer: 2 Min.
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Parkflächen sind Stadtflächen und sind noch viel zu günstig: Wer so viel Platz im öffentlichen Raum beansprucht, sollte das auch bezahlen (Symbolbild). (Quelle: Henning Angerer via www.imago-images.de/imago)

Das Anwohnerparken erzürnt immer wieder Autofahrer. In Frankfurt wurden die Gebühren vervierfacht, in Europas Metropolen sind die Preise längst viel höher. Ein Modell auch für Hamburg.

Autofahrer, jetzt mal ehrlich: Lange ging es gut, das billige Parken mitten in den stadtnahen Gebieten. Und selbst die Einführung der Anwohnerparkzonen macht die wenigsten arm: Anfangs nur etwa 30 Euro, inzwischen rund 70 Euro zahlen Autofahrer im Jahr. Aber das ist nicht genug. Hamburg sollte seinen kostbaren öffentlichen Raum nicht für abgestellte Autos herschenken. Und wer immer noch so parken will wie vor 20 Jahren, der muss eben fürchterlich tief in die Tasche greifen.

Seit Mitte Januar verlangt die Stadt Frankfurt von ihren Autofahrern 240 Euro für zwei Jahre Anwohnerparken. Zuvor hatte die Gebühr bei gerade einmal 50 Euro, also 25 Euro pro Jahr gelegen. Damit werden die Kosten mehr als vervierfacht. Auch Darmstadt verlangt so viel, in Freiburg werden jährlich sogar 200 Euro fällig. Da ist das Parken in Hamburg immer noch ein Schnäppchen.

Und bislang wird in Hamburg vor allem darüber geredet, dass es mal irgendwann teuer werden könnte. So sorgte die Altonaer Bezirksamtschefin Stefanie von Berg (Grüne) für einen Aufschrei unter den SUV-Fahrern, als sie forderte, dass Besitzer von dicken Schlitten künftig mehr berappen sollen. Größere Autos würden "wesentlich mehr öffentlichen Raum besetzen als kleine Autos – und der Gerechtigkeit halber sollte sich das in den Gebühren widerspiegeln", sagte sie im Januar zur "Mopo".

100 Euro – pro Monat

Ganz unrecht hat die Frau nicht. Große Karren blockieren besonders viel Platz im öffentlichen Raum. Daher ist der Vorstoß aus Paris, wo künftig SUVs deutlich mehr zahlen müssen für eine Parklücke, auch nicht ganz falsch. In Hamburg wären es die unzähligen Bullis und Vans, angeschafft in der Corona-Pandemie, die abgesehen von ein, zwei Ausfahrten im Jahr Parkplätze blockieren. Und das für günstige 65 Euro im Jahr.

Die Initiative der Altonaer Parteikollegen wird dem Verkehrssenator Anjes Tjarks sicherlich gefallen haben. Die Innenstadt und die nachgefragten Stadtteile will er umbauen, auch durch die Einnahmen aus den Parkzonen. Ihm schwebt eine fahrradfreundliche Stadt wie in Skandinavien oder den Niederlanden vor.

Verbrenner müssen raus

Und bei den europäischen Nachbarn kann sich Hamburg einiges abschauen: Stockholm verbannt ab dem 31. Dezember 2024 Autos mit Verbrennermotor ganz aus der Innenstadt. Amsterdam will den Individualverkehr bis 2030 emissionsfrei machen.

In diesen Städten liegen auch die Preise fürs Anwohnerparken längst in anderen Galaxien. In Amsterdam zahlen Autofahrer über 500 Euro fürs Parken im Jahr. Und in Stockholm werden 100 Euro fällig – pro Monat.

Die Hamburg-Kolumne erscheint immer sonntags auf t-online.de. Lesen Sie auch:

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