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Hamburg Hauptbahnhof: Bund plant drei Milliarden Euro teuren S-Bahn-Tunnel


Ausbau Hamburger Hauptbahnhof
Bund plant drei Milliarden Euro teuren S-Bahn-Tunnel

Von dpa
Aktualisiert am 13.11.2020Lesedauer: 3 Min.
Blick auf den Ausgang Spitalerstrasse des Hamburger Hauptbahnhofs: Ein zweiter S-Bahn-Tunnel könnte den Verkehr an Deutschlands meistfrequentiertem Fernbahnhof entzerren.Vergrößern des BildesBlick auf den Ausgang Spitalerstrasse des Hamburger Hauptbahnhofs: Ein zweiter S-Bahn-Tunnel könnte den Verkehr an Deutschlands meistfrequentiertem Fernbahnhof entzerren. (Quelle: Markus Scholz/Archivbild/dpa-bilder)
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Um den Verkehr am Hamburger Hauptbahnhof zu entzerren, plant der Bund den Bau eines zweiten S-Bahn-Tunnels. Doch das milliardenschwere Projekte stößt in Hamburg nicht nur auf Begeisterung.

Mit täglich mehr als 500.000 Besuchern ist der Hamburger Hauptbahnhof der mit Abstand meistfrequentierte Fernbahnhof Deutschlands – und seit Jahren chronisch überlastet. Um den Verkehr zu entzerren, hat der Bund nun eine Machbarkeitsstudie für einen weiteren S-Bahn-Tunnel vorgelegt. Die Gesamtkosten für das Projekt: mehr als drei Milliarden Euro.

"Wenn wir Mitte der 30er fahren, ist das ehrgeizig, aber machbar", sagte der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU), am Donnerstag in Hamburg. Obwohl der Bund nach seinen Angaben einen großen Teil der Kosten übernehmen würde, erntete er in Hamburg jedoch nicht nur Begeisterung. Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) sagte: "Die Ideen, die der Bund entwickelt hat, sind ein erster Aufschlag, der nicht nur Lösungen, sondern auch viele Herausforderungen bringt."

Den Planungen des Bundes zufolge soll der 5,4 Kilometer lange Tunnel teilweise unter der Außenalster vom Hauptbahnhof über den Stephansplatz, Schlump und Dormannsweg zum künftigen Fernbahnhof Diebsteich führen. "Es ist grundsätzlich möglich (...) eine vernünftige Lösung für einen S-Bahntunnel zu finden", sagte Thomas Schmiers von der Ingenieurgesellschaft Schüßler-Plan. Der Vorteil: Durch den Tunnel könnten die zwei jetzt von der S-Bahn im Hauptbahnhof genutzte Gleise dem Fernverkehr überlassen werden. Gleiches gelte für die dann allerdings noch umzubauende Verbindungsbahn (Dammtor, Sternschanze, Holstenstraße).

Bund will Zahl der Bahn-Passagiere verdoppeln

Die Kosten für den Tunnel bezifferte Schmiers auf rund 2,82 Milliarden Euro, die für die Ertüchtigung der Verbindungsbahn auf knapp 250 Millionen Euro. "Vom Grundsatz her, das kann ich sagen, steht der Bund Gewehr bei Fuß", sagte Ferlemann mit Blick auf die Finanzierung. Wenn es nach ihm alleine ginge, würde er noch in diesem Jahr die zweite ergänzende Studie beauftragen. Er kündigte an, jetzt mit dem Senat ins Gespräch zu kommen. Hintergrund der Tunnelplanung sind auch die Pläne der Bundesregierung, die Zahl der Passagiere im Nah- und Fernverkehr der Bahn zu verdoppeln und den Marktanteil des Güterverkehrs auf der Schiene auf 25 Prozent zu steigern.

"Für eine erfolgreiche Mobilitätswende brauchen wir eine Kapazitätserweiterung auf der Schiene, das steht außer Frage", sagte Verkehrssenator Tjarks. Was von den Ideen machbar sei, müsse jetzt erörtert werden. Er zählte dazu unter anderem die Finanzierung, die Streckenführung und den Denkmalschutz. Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, Gerrit Fuß, betonte mit Blick auf den vorgeschlagenen Tunnel durch die Innenstadt: "Hier kann seitens des Bundesverkehrsministeriums keine Vorfestlegung ohne Beteiligung Hamburgs stattfinden." Bei einem Projekt dieser Größe müssten das Parlament und die breite Öffentlichkeit frühzeitig einbezogen werden. "Wir müssen daher einen Schritt zurückgehen und die Eckpunkte transparent diskutieren, bevor der Prozess weitergeht."

Gemeinsame Planung von Bund und Stadt Hamburg nötig

Der SPD-Verkehrsexperte Ole Thorben Buschhüter betonte, die SPD stehe zum Deutschland-Takt und dem Ziel, den Anteil des Schienenverkehrs in Deutschland spürbar zu erhöhen. Ein zweiter S-Bahn-Tunnel könne eine Lösung sein. "Klar ist aber auch: Ein Großprojekt wie dieses ist nicht im Alleingang zu realisieren. Die Planungen können nur gelingen, wenn der Bund und Hamburg an einem Strang ziehen."

CDU-Fraktionschef Dennis Thering warf dem rot-grünen Senat vor, sich bislang viel zu wenig mit dem Bahnverkehr beschäftigt zu haben. "Ohne den Bund wären wir auch heute keinen Schritt weiter." Seine Fraktion begrüße die Idee einen zweiten Tunnels ausdrücklich. "Wichtig ist es dabei, dass das Projekt von vornherein solide durchfinanziert wird."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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